Ergänzender Artikel zu:
Eine Tradition stirbt aus

Flächendeckende Modernisierung

Die Elektrizität war nicht die erste technische Neuerung, welche im Kanton Basel-Landschaft zum Einsatz kam. Dampf- und wasserbetriebene Maschinen gab es schon länger. Die Eisenbahn schnaubte bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Gegend. Das elektrische Licht beleuchete 1882 am Gesangsfest in Gelterkinden und seit 1892 in der Kantonshauptstadt Liestal die Strassen. Die Liestaler Gewerbeausstellung von 1891 hatte zudem einen elektrisch betriebenen Webstuhl gezeigt und seit dem gleichen Jahr nutzte auch die Sissach-Gelterkinden-Bahn die Elektrizität, wenn der Homburgerbach ausreichend Wasser führte. Erst mit der flächendeckenden Elektrifizierung der Dörfer aber drang die neue Technik prägend in den Alltag der Menschen vor. Nicht alle Häuser eines Dorfes wurden gleichzeitig ans Netz angeschlossen. Viele Familien scheuten die Kosten, abgelegene Bauernhöfe erhielten ihren Anschluss erst Jahre später. Die meisten Frauen und Männer, welche um 1900 erstmals mit der Elektrizität Bekanntschaft machten, standen den technischen Neuerungen grundsätzlich positiv gegenüber. Zwar begegnete man der neuen Kraft mit Respekt, bald aber war die Angst verflogen und man schätzte die grossen Vorteile. Nur bei wenigen, vor allem bei älteren Leuten, blieb eine grundsätzliche Distanz zur neuen Technik bestehen. So soll es in einzelnen Haushalten vorgekommen sein, dass die junge Generation das elektrische Licht benutzte, während die Alten noch mit Kerzen oder Petrollampen zu Bett gingen.

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