Rundgang

Zeitalter der Seidenbandweberei

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Lesetipps zur Seidenbandindustrie

Das Standardwerk zur Baselbieter Seidenbandindustrie hat Fritz Grieder (Glanz und Niedergang der Baselbieter Heimposamenterei im 19. und 20. Jahrhundert, Liestal 1985) geschrieben. Sein Buch beruht auf Quellenstudien und verarbeitet die vorhandene Literatur. Wichtige Ergänzungen und zuverlässige Statistiken bietet Martin Meier (Die Industrialisierung im Kanton Basel-Landschaft, Liestal 1997). Zu einzelnen Aspekten entstanden am Historischen Seminar der Universität Basel informative Lizentiatsarbeiten. Gregor Müller (Die Elektrifikation des Kantons Baselland und der Heimindustrie der Seidenbandweberei 1895-1914, Lizentiatsarbeit Uni Basel 1984) behandelt im Zusammenhang mit der Gründung der Elektragenossenschaften die Elektrifizierung der Webstühle der Heimarbeiterfamilien. Marco Buscher (Der Niedergang der Basler Seidenbandindustrie und die Bewältigung der Krise am Beispiel der Bandfabrik Senn u. Co. AG in Basel, Oberlehrerarbeit Uni Basel 1983) beschreibt die Geschichte der Firma Senn & Co. AG in der Zwischenkriegszeit. Franziska Lauper («Ich habe nur ein Stränglein von der Rechnung genommen und zusammengespart». Seidenveruntreuung und illegaler Seidenhandel in der Basler Bandindustrie anhand des Seidenprozesses von 1828/1829, Lizentiatsarbeit Uni Basel 1992) untersucht das Delikt des Seidendiebstahls.
Einblicke in den Alltag der letzten Heimposamenterinnen und -posamenter gewährt ein eindrücklicher Dokumentarfilm (Die letzten Heimposamenter), den Yves Yersin 1972 drehte. Im Film kommen Frauen und Männer, die zeitlebens am Webstuhl arbeiteten, Unternehmer, Visiteure und Gewerkschafter zu Wort. Zum Film existiert ein Begleitheft von Paul Suter (Die letzten Heimposamenter. Kanton Basel-Landschaft, in: Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde, Abteilung Film, Reihe Altes Handwerk, Heft 43, Basel 1978), das auch auf problematische Seiten des Dokumentarstreifens aufmerksam macht. Eine Auswahl von Standbildern, die bei den Dreharbeiten entstanden, präsentiert Gret Heer (Bilder aus der Heimposamenterei, in: Schweizerisches Sozialarchiv (Hg.): Arbeitsalltag und Betriebsleben, Diessenhofen 1981, S. 57-76).
Von der älteren Literatur über die Seidenbandweberei im Kanton Basel-Landschaft sind vor allem die Arbeiten von Emil Thürkauf (Verlag und Heimarbeit in der Basler Seidenbandindustrie, Stuttgart 1909) und Hans Konrad Handschin (Die Ökonomik der Betriebsformen in der Basler Seidenbandindustrie, Liestal 1929) hervorzuheben. Thürkauf fasst die Ergebnisse einer umfangreichen Enquête zusammen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts durchgeführt wurde. Handschin betrachtet Heim- und Fabrikarbeit aus betriebswirtschaftlicher Sicht und vergleicht die beiden Produktionsformen.

Die Kantonsbibliothek Baselland führt in ihrem Katalog (www.kbbl.ch) weitere Werke und Artikel auf. Weiterführende Literatur bietet auch die ‹Basler Bibliographie› mit den seit 1919 erschienenen Beiträgen zur Regionalgeschichte. Beiträge mit Erscheinungsdatum nach 1991 sind online recherchierbar unter www.ub.unibas.ch/spez/baselbib.htm.

Das Museum.BL (www.museum.bl.ch)verfügt mit der Seidenbandsammlung Seiler über eine lückenlose Dokumentation vom gemalten Entwurf bis zum fertigen Band. Dazu kommen Musterbücher der Basler Firma De Bary aus dem 19. Jahrhundert.

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Autor: Ruedi Epple; Redaktion: Daniel Hagmann
www.geschichte.bl.ch, Kategorie: Wirtschaft, Rundgang: Zeitalter der Seidenbandweberei
Dieser Text stammt aus: Nah dran, weit weg. Geschichte des Kantons Basel-Landschaft, Band fünf, Liestal:Verlag des Kantons Basel-Landschaft 2001 (Kapitel Hoch-Zeit und Niedergang der Seidenbandweberei, S. 27-40).
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