Eine Tradition stirbt aus
Das Webstuhlsterben im 20. Jahrhundert liess sich nicht aufhalten. Dem Posamenterverband und den kantonalen Behörden blieb nur, den Niedergang des einst wichtigen und blühenden Industriezweigs sozial abzufedern. Im Verlauf der Krise zeigte sich auch das Unvermögen vieler Fabrik- und Verlagsunternehmer zur Anpassung an neue Gegebenheiten. Weder führten sie ihren Firmen durch eine Umwandlung in moderne Aktiengesellschaften zusätzliches Kapital zu noch entwickelten sie genug Initiative, um mit neuen Produkten konkurrenzfähig zu bleiben. In der Zwischenkriegszeit stellten die meisten der Seidenbandunternehmen den Betrieb ein. Nur wenige, wie etwa die Firmen Senn & Co. in Ziefen und Seiler & Co. in Gelterkinden, wandelten sich zu Aktiengesellschaften, erweiterten ihre Kapitalbasis und stellten die Produktion auf marktgängige Gebrauchs- und Industriebänder um. Sie unterhielten auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch einige Heimwebstühle. 1988 stellte die letzte Heimposamenterin ihre Tätigkeit ein.