Rundgang

Zeitalter der Seidenbandweberei

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Beginn der Krise

Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts, als sich die schlechten Geschäftsjahre für die ganze Basler Seidenbandweberei häuften, brach die Krise in voller Heftigkeit aus. Die «Rechnungen», wie die Posamenterfamilien die Aufträge der Verlage nannten, blieben aus und die Webstühle standen lange Zeit still. Ursachen des länger dauernden Einbruchs waren die Zollpolitik der wichtigsten Absatzmärkte sowie die modischen Trends. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam das Seidenband für lange Zeit fast ganz aus der Mode. 1908 stellte die Verbandszeitung ‹Der Posamenter› fest: «Die gegenwärtige Krisis ist für den Einzelnen eine schwere Zeit und bringt es mit sich, dass mancher Posamenter und manche Posamenterin dem Webstuhl den Rücken kehren und sich auf andere Weise ihr Brot zu verdienen suchen.»(1) Als Sachwalter der verbleibenden Familienbetriebe mochte der Posamenterverband dieses «Unglück» jedoch nicht beklagen. Denn die verbleibenden Familienbetriebe konnten so zu mehr Aufträgen kommen.

(1) Der Posamenter. Obligatorisches Fachblatt des Posamenterverbandes, Liestal 1908

Ergänzende Texte zum Thema
Autor: Ruedi Epple; Redaktion: Daniel Hagmann
www.geschichte.bl.ch, Kategorie: Wirtschaft, Rundgang: Zeitalter der Seidenbandweberei
Dieser Text stammt aus: Nah dran, weit weg. Geschichte des Kantons Basel-Landschaft, Band fünf, Liestal:Verlag des Kantons Basel-Landschaft 2001 (Kapitel Hoch-Zeit und Niedergang der Seidenbandweberei, S. 27-40).
Zum Thema
 
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