Rundgang

Zeitalter der Seidenbandweberei

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Die ersten Seidenbandfabriken

In den Dreissiger Jahren des 19. Jahrhunderts waren städtische Unternehmer dazu übergegangen, Seidenbänder in Fabriken statt in Heimarbeit herstellen zu lassen. Denn in den Fabrikbetrieben liessen sich die Webstühle mit Wasser- und später mit Dampfkraft treiben. Zudem konnte der Jacquard-Automat zum Einsatz gelangen, welcher über Lochkartensteuerung («glochti Chartungbletter») die Bänder mit komplizierten Webmustern versah. Beides erlaubte, hochwertige Bänder relativ billig herzustellen. Die ersten Fabrikbetriebe entstanden in der Stadt und nicht wie in andern Kantonen auf dem Land. Grund waren die politischen Spannungen nach der Kantonstrennung. Die ersten Bandfabriken auf Baselbieter Boden waren Filialbetriebe der Basler Unternehmen. Die Firma Sarasin eröffnete 1846 in Binningen, 1860 in Sissach Ableger. Ebenfalls 1846 verlegte die Firma De Bary eine Filiale nach Gelterkinden. 1859 folgte die Firma Fiechter und Söhne ihrem Beispiel.(1) 1895 zählten die eidgenössischen Fabrikinspektoren im Baselbiet sieben Bandfabriken, in denen 882 Frauen und Männer tätig waren.(2)

(1) Fritz Grieder: Glanz und Niedergang der Baselbieter Heimposamenterei im 19. und 20. Jahrhundert, Liestal 1985, S. 71

(2) Schweizerische Fabrikstatistik 1896, S. 98

 

Ergänzende Texte zum Thema
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Autor: Ruedi Epple; Redaktion: Daniel Hagmann
www.geschichte.bl.ch, Kategorie: Wirtschaft, Rundgang: Zeitalter der Seidenbandweberei
Dieser Text stammt aus: Nah dran, weit weg. Geschichte des Kantons Basel-Landschaft, Band fünf, Liestal:Verlag des Kantons Basel-Landschaft 2001 (Kapitel Hoch-Zeit und Niedergang der Seidenbandweberei, S. 27-40).
Zum Thema

Der Posamenterstreifen, 1905

Heimweberei in Anwil, 1965-1978

 
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