Elektrifizierung und Selbsthilfe
Kampf um die Linienführung
Als in den 1840er-Jahren der Plan zu einer Eisenbahnverbindung von Basel ins Mittelland diskutiert wurde, war klar: Ob die Linie über den Bözberg oder über den Hauenstein führen würde, der Kanton Basel-Landschaft stand bei beiden Varianten im Zentrum. Ohne ihn, das erkannten seine Repräsentanten schon früh, würde es keinen Schweizer Bahnanschluss geben.(1) Gepaart mit dem Groll gegen die Stadt ergab sich aus dieser stolzen Situation die Forderung, Birsfelden zum Endbahnhof der Schweizer Bahnen werden zu lassen. Die Stadt Basel war in der Sicht der tonangebenden Baselbieter Politiker zu umgehen. Folgt man den Worten Stephan Gutzwillers, so gehörte Basel nicht richtig zur Schweiz, weil diese erst im Baselbiet beginne. Schon geisterte der Name «Basel-Trutz» für den Sackbahnhof Birsfelden durchs Land. Aber diese Idee setzte sich nicht durch. Ab 1852 hatte die Schweizerische Centralbahn das Sagen. Der Kanton Basel-Landschaft hatte ihr die Konzession erteilt. Die Linienführung lag in der Hand ihrer Ingenieure. Sie richtete sich im grossen Ganzen nach den Empfehlungen der von der Tagsatzung beauftragten englischen Gutachter Stevenson und Swinburne. Doch ohne Protestschreiben aus den Gemeinden ging es nicht. Alle äusserten ihre Sonderansprüche. Der Bahnbau verzögerte sich, aber aufgehalten werden konnte er nicht mehr. 1854 dampfte der erste Zug von Basel nach Liestal.
(1) Felix Auer: Baselland – Durchgangsland einst und jetzt, in: Basellandschaftliche Kantonalbank (Hg.): Beiträge zur Entwicklungsgeschichte des Kantons Basel-Landschaft, Liestal 1964, S. 260