Ergänzender Artikel zu:
Eine Tradition stirbt aus

Preis der Hochkonjunktur

Als während des Zweiten Weltkriegs die Warenumsatzsteuer eingeführt wurde, gingen die Wogen unter den Gewerbetreibenden im Baselbiet hoch. In der neuen Steuer wurde eine Geissel des Unternehmertums gesehen, die nichts anderes im Sinne hätte, als den Detaillisten und Gewerbetreibenden zu schaden. Dies in einer Zeit, in der viele Gewerbetreibende gerade durch Bundesaufträge ein gutes Auskommen in schwierigen Zeiten garantiert hatten. Der Zweite Weltkrieg war mit seinen Rationierungen für die Bevölkerung, aber auch für die Gewerbetreibenden und die Ladeninhaber, welche rückgängigen Absatz zu beklagen hatten, eine Notsituation. Als die Rationierungen nach und nach aufgehoben wurden, zog die Konjunktur an, und damit kamen zusehends fettere Jahre. Allerdings hatte die Zeit der Hochkonjunktur eine grosse Schwachstelle: Das Engagement der Gewerbetreibenden, ihre Sache auch auf der Ebene der Politik zu vertreten, wurde immer geringer. Warum sollte man sich auch die Freizeit mit Gewerbe-, Verbands- oder Parteipolitik versauen? Die Geschäfte liefen ja auch so ausgezeichnet. Zwar versuchte zum Beispiel der Gewerbeverein Gelterkinden noch ein eigenes Rabattmarken-System auf die Beine zu stellen. Gelingen wollte es indessen nicht. Das war das letzte Verbandsthema. Nachher war der Gewerbeverband kaum mehr politisch aktiv.

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Zum Thema

Die Untere Fabrik am Ufer der Ergolz

Seidenbandweberei, 1984

 
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