Ergänzender Artikel zu:
Weniger Lohn als in der Fabrik

Fabrikbesichtigung

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielt Pauline Wirz Gelegenheit, eine Seidenbandfabrik zu besichtigen. Vermutlich war es die Obere Fabrik in Sissach, doch die Beschreibung von Pauline Wirz trifft auch auf andere Fabriken zu: «Do hai mer […] eusi Chöpf zwüsche de Fänschterpföschten ynedrückt, hai die glänzige Cholben und Stange agstuunt und die breite Läderrieme, wo wie s Büsiwätter über suferi Redli und Reder gfahre sy, agaffet und hai nit begriffe, was der Maschinemeischter mit sym ölige Sydefädewüsch all no die ganzi Zyt z rybe und z pützerle gha het. Do het jo alles vil schöner glänzt ass bi eus dehei in der Chuchi. […] E bsunderi Freud han in albe gha, wenn mer in die lange, grosse Säl ynecho sy. Dä Lärme, won is do entgege cho isch, wenn mer die höchi Türe ufgmacht hai! S eige Wort het me nümm verstande. Zum Glück hai die Zobeträger gwüsst, wo d Mueter, der Vater, d Schweschtere oder d Brüedere ihri Stüel hai. […] D Wäbstüel sy jetz es Rüngli abgstellt worde, und mir hai d Bändel und alles drum und dra chönnen aluege. Do het würklig niemer an de lange Wäbstüel müese zieh wie deheime; d Chraft isch vo der Turbine gliferet worde. Gross und schwer sy die Pasimänterstüel dogstande, euse dehei isch s reinscht Chläpperchischtli gsi dergege. D Wäber hai nummen am ene Ysestängeli es bitzeli müese zieh, und scho isch d Maschine gloffen oder abgstellt gsi. Däwäg sy bed Händ frei gsi für näbenem Wäbe yne mit eme chlyne Pasimänterscherli überflüssigi Fäden abzhaue oder mit der Lupe d Bändel uf d Schütz, wo genau vorgschribe gsi sy, zmuschtere.»(1)

(1) Max Huldi/Ueli Kaufmann: Mer wei luege, Liestal 1982, S. 198-202

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