Der Salzfund
Einen wichtigen Impuls für die Industrialisierung gab die Entdeckung des Salzes. Nach zahlreichen erfolglosen Bohrversuchen unter anderem auch in Oberdorf machte der Deutsche Carl von Glenck 1836 beim ‹Rothuus› im Muttenzer Bann einen glücklichen Fund. Er stiess nahe dem Rhein auf erhebliche Salzvorkommen und erlangte 1837 vom Baselbieter Regierungsrat eine Konzession zur Salzförderung. Salz hatte der Stand Basel – wie mit Ausnahme von Bern die meisten Schweizer Orte – bisher immer aus dem Ausland bezogen. Der Fund bei Muttenz bedeutete, dass es im Kanton Basel-Landschaft einen Rohstoff von gesamtschweizerischer Bedeutung gab. Der Agent von Glencks, Stephan Gutzwiller, kam denn auch rasch mit guten Ergebnissen von den Verhandlungen mit anderen Kantonen zurück. Freilich erntete er als Salzagent auch den Vorwurf, sich persönlich zu bereichern. Er verteidigte das Monopol von Glencks gegen die Ansprüche anderer mit derartiger Härte, dass das Organ der Opposition, das ‹Basellandschaftliche Volksblatt›, am 19. April 1837 schrieb: «So ist der Salzvertrag ihnen ein heiliger Vertrag, weil er ihnen den Beutel füllt und sie zu Herren macht.» Die Konkurrenten wichen auf das Gebiet des Kantons Aargau aus. In Kaiseraugst, Riburg bei Möhlin und in Rheinfelden fanden sie ebenfalls Salz. Die aargauischen Salinen bauten gemeinsam eine gegen Schweizerhalle gerichtete Interessengemeinschaft auf. Vor allem ausländischer Druck brachte dann jedoch die Salinenbesitzer dazu, sich 1909 zu den Vereinigten Schweizer Rheinsalinen zusammenzuschliessen.