Ergänzender Artikel zu:
Baselland wird Gewässerschutzpionier

Reform und Selbsthilfe

In den 1920er-Jahren begann die Strukturlosigkeit der reformierten Kirche besonders in den grossen Gemeinden des unteren Kantonsteils unhaltbar zu werden. Auf der einen Seite erwies sich mit der zunehmenden konfessionellen Durchmischung die Zuständigkeit der politischen Gemeindebehörden auch für kirchliche Belange immer mehr als Anachronismus. Anderseits widersprach die stark auf die Pfarrer ausgerichtete Kirche zusehends neuen Ansprüchen der Seelsorge, welche das kirchliche Leben wesentlich von der christlichen Gemeinde getragen sahen. Der Pratteler Pfarrer Lukas Christ, die wohl herausragendste Pfarrerpersönlichkeit jener Jahrzehnte, suchte sehr engagiert nach Veränderungen. Auf seine Initiative hin gründeten einige Gemeindemitglieder in Pratteln am 11. Mai 1922 die erste freiwillige Kirchenpflege des Kantons. Andere Gemeinden, vor allem des unteren Kantonsteils, folgten. Vier Jahre später trafen sich die inzwischen gegründeten freiwilligen Kirchenpflegen zu ihrer ersten Versammlung. Auch der Pfarrkonvent begann sich in diesen Jahren der Neuordnung des Kirchenwesens anzunehmen. Nicht überall jedoch stiess die Bewegung auf Gegenliebe. Besonders im oberen Baselbiet war man nicht bereit, die gewohnte Einheit von Kirche und Staat aufzugeben, und auch die Regierung signalisierte Ablehnung.

Zum Thema

In der Kläranlage Sissach, 2000

Kläranlage Chemische Industrie, 1971

 
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