Qualitatives Wachstum
Ob im Spitalwesen, bei den Schulen oder beim Bau von Kanalisations- und Reinigungsanlagen, in den 1950er- und 1960er-Jahren dominierte die Bewältigung des quantitativen Wachstums. Schulraum und Lehrkräfte mussten mit dem Ansturm von Schülerinnen und Schülern, Spitäler mit der Zahl an Patientinnen und Patienten, die Kanalisationsnetze mit dem Bevölkerungswachstum Schritt halten. Zudem galt es, Versäumnisse vergangener Jahrzehnte auszubügeln: Zu lange hatten sich die Baselbieter Behörden darauf verlassen, dass ihnen die Dienstleistungen der städtischen Schulen und Spitäler zur Verfügung standen. Zu oft waren die Rufe der Warner, die auf Mängel und Reformbedarf aufmerksam gemacht hatten, ungehört verhallt. Mitte der Sechziger Jahre aber waren die grössten Lücken geschlossen und der dringendste Nachholbedarf gedeckt. Zudem vollzog sich 1967 in der Regierung ein Generationenwechsel. Mit den neuen Leuten wehte ein frischer Wind im Regierungsteam. Dieses liess sich nicht länger von der bevorstehenden Abstimmung über die Wiedervereinigung in den Bann schlagen, sondern es entfaltete sofort eine Dynamik, die über den Tag der Entscheidungsschlacht von 1969 hinauswies. Im Leitbild Baselland unterbreitete die neue Regierung nur eineinhalb Jahre nach ihrem Amtsantritt ein Programm, das die wichtigsten Vorhaben der nächsten 15 Jahre und ihre Finanzierung skizzierte. Weitere Leitbilder, so zum Beispiel für die Alters- und Jugendpolitik oder über die Wasser- und Energieversorgung, folgten.