Wachsende Reformbereitschaft
In der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts war im Baselbiet eine eher bewahrende Haltung zu beobachten. Sie dominierte speziell im Heimatbund für das Selbständige Baselbiet, welche die kantonale Selbständigkeit als Bollwerk gegen Veränderung, städtische Lebensweise und sozialen Fortschritt verteidigte.(1) Zu Reformen, welche die Voraussetzung für die Erhaltung der Selbständigkeit gewesen wären, bestand in ihrem Kreis wenig Neigung. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg machte diese Haltung nach und nach einer offeneren und reformfreudigen Position Platz. In den politischen Behörden, im Landrat und in der Regierung, gab es bereits in den 1950er-Jahren Leute, welche den Ausbau und die Modernisierung des Kantons vorantrieben. Sie erkannten den Nachholbedarf und wollten ihm durch tatkräftiges Handeln entsprechen.
(1) Ruedi Epple: Bewegung im Übergang. Zur Geschichte der Politik im Kanton Basel-Landschaft 1890-1990, Liestal 1998, S. 299-333