Ergänzender Artikel zu:
Ausbau und Reform im Verkehrswesen

Wohlstandssymbol Auto

Die starke Zunahme des Personenwagens als individuelles Verkehrsmittel in der Nachkriegszeit des 20. Jahrhunderts lag nicht allein im wachsenden Bedarf an Transportleistungen zwischen Wohn- und Arbeitsort begründet. Das Auto war in der Zwischenkriegszeit den wohlhabenderen Leuten vorbehalten gewesen. Als Zeichen des Wohlstands galt es auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Verteilung des Automobils über das Kantonsgebiet zeigt nämlich, dass die höchste Dichte an Personenwagen nicht in den Gemeinden vorkam, die abseits der Linien des öffentlichen Verkehrs lagen. Der Besitz eines Personenwagens war in der Nachkriegszeit zunächst eine Frage des Einkommens, nicht des Bedarfs. Wer ein kleines Einkommen erzielte, benutzte in erster Linie die öffentlichen Verkehrsmittel. Die Verkehrspolitik war anfänglich denn auch vor allem Sozialpolitik: Die staatliche Unterstützung für Bahn- und Busbetreiber, die in finanzielle Engpässe geraten waren, diente der Verbilligung der so genannten Arbeiterabonnemente. Sie sollte sicherstellen, dass die Pendlerinnen und Pendler zu günstigen Tarifen an ihren Arbeitsort gelangen konnten. Sobald sich aber der Wohlstand verbreiterte und auch die unteren sozialen Schichten ein Einkommen erzielten, das den Kauf eines Klein- oder Gebrauchtwagens erlaubte, nahm der Autobesitz auch in diesen Kreisen zu. Mit dem eigenen Wagen liess sich die bessere Verdienstsituation öffentlich dokumentieren.

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