Vermeiden statt entsorgen

Beispielhaft zeigte sich der Wandel der Umweltschutzpolitik in der Nachkriegszeit beim Abfall: Mit dem ersten Abfallgesetz von 1961 versuchten die Behörden die zahlreichen, über den ganzen Kanton verstreuten wilden Deponien unter Kontrolle zu bekommen. Das revidierte Gesetz von 1975 konzentrierte die Abfallberge in geordneten Deponien und in Verbrennungsanlagen. Gleichzeitig postulierte es als neuen Grundsatz die Abfallvermeidung. Der Massnahmenplan Abfallvermeidung von 1993 schliesslich setzte diese Strategie in konkrete Schritte um. Die stärkere Betonung des Umweltschutzes war auch daraus ersichtlich, dass der Kanton Basel-Landschaft nach dem Atomunfall in Tschernobyl und dem Brand der Sandoz-Lagerhalle 1986 eine Umweltdirektion schuf und in Zusammenarbeit mit den städtischen Behörden 1991 ein gleich lautendes Umweltgesetz erliess, das die Umweltschutznormen unter anderem auch durch marktwirtschaftliche Anreize durchsetzen wollte.