Im Zeichen der Heimat
Die Gründerjahre der basellandschaftlichen Kulturpolitik nach 1920 standen klar im Zeichen territorialer Identität. Die Flucht in die Geschichte und die Betonung des Einheimischen und Volkstümlichen: Diese Motive dominierten Kulturförderung und Kunstschaffen jener Jahrzehnte. 1921 wurde eine staatliche Kommission zur Erhaltung von Altertümern gegründet. Sie hatte ein Inventar über die vorhandenen Baudenkmäler und Fundgegenstände zu erstellen und künftige archäologische Grabungen zu koordinieren. Zwar dauerte es noch Jahrzehnte, bis 1968 ein Kantonsarchäologe die Arbeit der bisher üblichen Laien-Archäologen übernahm. Doch wie das Protokoll der Kommission 1923 vermerkte: «Immerhin muss konstatiert werden, dass das Interesse für Altertümer im ganzen Ländchen herum im Wachsen begriffen ist.»(1) Davon zeugte auch die Tätigkeit des kantonalen Burgenkomitees, welches 1929 seine Tätigkeit aufnahm. Aus denselben Kreisen kam die Initiative zur Herausgabe der Baselbieter Heimatblätter ab 1936 und des Baselbieter Heimatbuchs (ab 1942). 1937 wurde eine Sammlung basellandschaftlicher Sagen veröffentlicht und 1938 begann die Neufassung der Gemeindewappen unter Obhut der Subkommission für Gemeindewappen, einer Abteilung der Kommission zur Erhaltung von Altertümern. Im selben Jahr konstituierte sich die Museumsgesellschaft Baselland. Das erste Ortsmuseum war bereits 1922 in Sissach gegründet worden. Von dort war 1918 auch die Initiative zur Trachtenbewegung des Oberbaselbiets ausgegangen.
(1) Jürg Tauber: Archäologie im Kanton Basel-Landschaft: Seit wann – wer – wie?, in: Tatort Vergangenheit. Ergebnisse aus der Archäologie heute, Basel 1998, S. 11