Rundgang

Wohnen und Fahren

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Wohnungsnot

Die Wohnungsnot war im frühen 20. Jahrhundert in allen Städten der Schweiz gross. Im Kanton Basel-Landschaft traf es besonders die Gemeinden der Agglomeration Basel. Im Sog der Stadt wuchsen auch die Gemeinden der Umgebung, und der städtische Wohnungsmangel drängte die Wohnungssuchenden in die Vororte. Die Wohnungsnot sei zur Kalamität geworden und werde sich weiter zuspitzen, klagten 1919 Vertreter der Gemeindebehörden und Mieterschutzkommissionen aus der Agglomeration in einer gemeinsamen Eingabe an den Regierungsrat.(1) In der Stadt selbst hatte das Baugebiet zu Beginn des 20. Jahrhunderts fast überall die Kantonsgrenze erreicht. Erschwingliches Land, das sich speziell für den Bau von Mietwohnungen geeignet hätte, war knapp. Entlang der Kantonsgrenze in der Bachletten beispielsweise kostete das Bauland 40 Franken pro Quadratmeter. Auf der unmittelbar gegenüberliegenden Seite der Kantonsgrenze war es für 10 Franken zu haben.(2) Nicht nur die Wohnungssuchenden, auch die Bauherren wichen auf die Landschaft aus: Die Unterbaselbieter Gemeinden standen unter dem Siedlungsdruck des städtischen Zentrums in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft.

(1) Eingabe vom 28. Oktober 1919, Staatsarchiv Baselland, NA, Justiz-Akten L

(2) Emil Dettwiler: Die Gartenstadt «Neu-Mönchenstein», Basel 1912, S. 11

 

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Autor: Ruedi Epple; Redaktion: Daniel Hagmann
www.geschichte.bl.ch, Kategorie: Gesellschaft, Rundgang: Wohnen und Fahren
Dieser Text stammt aus: Nah dran, weit weg. Geschichte des Kantons Basel-Landschaft, Band sechs, Liestal: Verlag des Kantons Basel-Landschaft 2001 (Kapitel Wohnen und Fahren, S. 45-64).
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