Verstädterung der Landschaft
Nicht nur die stadtnahen Siedlungen, sondern auch die Gemeinden am Rand der Agglomeration durchliefen im 20. Jahrhundert einen Verstädterungsprozess. Das soziale Gefüge der Dörfer veränderte sich nachhaltig. Menschen mit städtischen Lebensweisen und Ansprüchen zogen nach 1960 aufs Land und trafen dort auf Einheimische, die zum Teil noch von Erfahrungen im landwirtschaftlichen Lebenszusammenhang geprägt waren und eine eher bewahrende und konservative Haltung an den Tag legten. Auch die Talsohlen blieben vom neuen Wachstumsschub, den der Autobahnbau auslöste, nicht verschont. Neue Mehrfamilienhausquartiere schossen aus dem Boden und füllten Baulandreserven auf. Die Industrie- und Gewerbezonen griffen weiter aus. Die Einfamilienhausquartiere krochen die Talhänge hinauf, welche die Gemeinden in den 1960er-Jahren grosszügig als Baugebiet eingezont hatten. Die einst deutlichen und grünen Grenzen zwischen den einzelnen Dörfern verwischten sich. Der Abstand zwischen Baugebiet und Waldgrenze verringerte sich. Das Siedlungsbild glich sich auch im oberen Kantonsteil immer mehr dem Modell einer mehrgliedrigen Grossstadt an, welche sich von Basel ausgehend zwischen den bewaldeten Hügelzügen fingerartig in die umliegenden Täler ausbreitete.