Agglomerationsbildung
Die basellandschaftlichen Vororte, die Siedlungen nahe der Stadt Basel, waren bereits im 19. Jahrhundert stark gewachsen. Im 20. Jahrhundert aber nahm die Agglomeration neue Dimensionen an und erfasste immer mehr Gemeinden in immer grösserer Entfernung zur Stadt. Dabei trat eine ganze Kette von Ursachen und Wirkungen in Erscheinung. Die grosse Nachfrage nach Wohnungen sowie das knapper werdende Bauland trieben in der Stadt die Boden- und Mietpreise in die Höhe. Der Wohnungsmangel und die Differenz zwischen den Mietpreisen in der Stadt und in den Vororten veranlassten viele Mieter, in der unmittelbaren Umgebung der Stadt Wohnungen zu suchen. Dabei spielte die Verkehrserschliessung der Vororte eine Rolle: Je besser sie mit dem öffentlichen Verkehrsmittel oder dem Velo zu erreichen waren, desto eher kamen sie als Wohnort für Pendlerinnen und Pendler in die Stadt in Frage. Auch Bauherren, die nicht für den Eigenbedarf investieren wollten, sondern nach rentablen Anlagen suchten, drängten auf die Landschaft. Dort versprachen wachsende Nachfrage und billigeres Bauland guten Absatz und grosse Rentabilität. Nach und nach wurde das Bauland auch in den Vororten knapper und teurer, so dass die gleiche Entwicklung, die sich zunächst zwischen Stadt und Vororten abspielte, sich später zwischen den Vororten und einem weiteren Kreis von Agglomerationsgemeinden wiederholte.