Versorgungskrisen
Obwohl die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts für die Landwirtschaft allgemein günstig war, traten in den Jahren 1816/1817 und 1847/1848 gravierende Krisen auf. Der Grund lag in schlechten Ernteerträgen, die sich nach ungünstigen Witterungsverhältnissen einstellten. Die Lebensmittelpreise stiegen derart stark an, dass die unterbäuerlichen Schichten mit ihren knappen Einkommen in Not gerieten. Die Versorgung des Kantons Basel-Landschaft beruhte noch auf der regionalen Basis. Importe kamen allenfalls aus den nahegelegenen Nachbargebieten. Vor dem Bau der Eisenbahnen war es schwierig, die regionale Versorgungslage dadurch zu verbessern, dass rasch auf ein ausserregionales Angebot hätte ausgewichen werden können. Mit dem Anschluss an das europäische Eisenbahnnetz erweiterte sich der Versorgungsrayon über die engeren Gebietsgrenzen hinaus, was bei Missernten rasche und über den Markt vermittelte Ausweichmanöver erlaubte. Hingegen wuchs die Abhängigkeit von den Importen sowie vom Wirtschaftsgang anderer Sektoren. Die Krise der Baselbieter Landwirtschaft nach 1870 war denn auch Folge einer industriellen Wirtschaftskrise sowie der Zwänge zur Anpassung an die weltwirtschaftliche Verflechtung.