Rundgang

Umbruch in der Landwirtschaft

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Modernisierung und Bauernsterben

Meliorationen, Zusammenlegungen von Gütern, Entwässerungen, aber auch Modernisierung der Wohnungen und der Ställe machten die Landwirtschaft im 20. Jahrhundert immer effizienter. Nicht zu übersehen ist der Schub der Motorisierung und Technisierung jener Jahre. Standen im Baselbiet 1945 etwa 3500 Pferde in den Ställen, waren es 16 Jahre später noch etwas über 2000. Die kühne Konstruktion des Traktors wurde zum Symbol der Landwirtschaft. Er steht aber nur stellvertretend für Mäh- und Dreschmaschinen, für Melkanlagen und Modernisierung der Viehhaltung. Die Technisierung und mit ihr der verstärkte Einsatz von Chemikalien bewirkten einen völligen Strukturwandel der Landwirtschaft. Diese Industrialisierung der Familienbetriebe erzeugte nicht landwirtschaftliche Grossbetriebe, sie reduzierte aber das benötigte Personal auf den Bauernhöfen drastisch. Der Kanton Basel-Landschaft gehörte zu den vom Rückgang der Bauernfamilien am stärksten betroffenen Kantonen. 1980 lebten noch 4335 Personen von der Landwirtschaft. Das waren zwei Prozent der Bevölkerung. 1910 waren es 21 Prozent gewesen, genau 13 956 Personen. Allein von 1950 bis 1980 nahm die landwirtschaftliche Bevölkerung um 73 Prozent ab.(1) In Bereichen, in denen sich Personal nicht einfach ersetzen liess, wie etwa bei der für das Baselbiet so typischen Kirschenernte, war im Verlauf der letzten 30 Jahre ein erheblicher Rückgang zu verzeichnen.

(1) Hans Brugger: Die schweizerische Landwirtschaft 1914-1980, Frauenfeld 1985

Autor: Martin Leuenberger; Redaktion: Daniel Hagmann
www.geschichte.bl.ch, Kategorie: Wirtschaft, Rundgang: Umbruch in der Landwirtschaft
Dieser Text stammt aus: Nah dran, weit weg. Geschichte des Kantons Basel-Landschaft, Band fünf, Liestal: Verlag des Kantons Basel-Landschaft 2001 (Kapitel Die Landwirtschaft, S. 41-58).
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