Ergänzender Artikel zu:
Agrarrevolution und Selbstversorgung

Die Industrialisierung vor der Industrialisierung

Lange bevor es zur Gründung von Fabriken kam, wurden auf der Basler Landschaft Seidenbänder in Serien gefertigt. Durch den städtischen Zunftzwang in ihrem Bedürfnis nach Ausdehnung gehemmt, waren die Fabrikanten auf die Idee gekommen, auf der Landschaft weben zu lassen. Wo an den Abhängen des Juras die Bedingungen für die Landwirtschaft ungünstig waren, vor allem im Reigoldswiler-, beschränkt auch im Waldenburgertal und in noch bescheidenerem Masse im mittleren und unteren Baselbiet, fand die Posamenterei Verbreitung. Erst um 1800 dehnte sie sich auch auf das Gebiet um Sissach und Gelterkinden aus. Die Protoindustrialisierung, wie man diese Industrialisierung vor der Industrialisierung nennt, prägte die Dörfer der Basler Landschaft massgeblich. Hier vermochte sie sich auch länger zu halten als andernorts. So dauerte es im Baselbiet fast 50 Jahre länger als im Zürcher Oberland, bis die Fabrik die Heimarbeit vollends verdrängt hatte.

 
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