Ergänzender Artikel zu:
Spannungen in Kriegszeiten

Baselbieter Mittelparteien II

Die Bauern klinkten sich 1925 aus der Demokratischen Fortschrittspartei aus. In den oberen Bezirken formierten sie sich als Oberbaselbieter Bauernpartei. Im unteren Kantonsteil traten sie als Bürger-, Bauern- und Gewerbepartei auf. Vorübergehend war auch eine Bauernheimatbewegung aktiv. Später traten sie unter dem Namen Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB) und ab 1976 unter Schweizerische Volkspartei (SVP) auf. 1932 entstand im Kanton Basel-Landschaft eine Ortsgruppe des Schweizerischen Freiwirtschaftsbundes. Schon 1925 hatte Emil Roppel aus Birsfelden eine Schuldner-, Pächter- und Mieter-Liste mit freiwirtschaftlichen Forderungen gegründet. Zudem waren freiwirtschaftliche Ideen seit Jahren regelmässig im ‹Landschäftler› aufgetaucht. 1927 hatte das Liestaler Blatt mit Hans Konrad Sonderegger einen Anhänger der Ideen von Silvio Gesell zum Redaktor berufen. Unter diesem Einfluss entwickelte sich der Kanton Basel-Landschaft zu einer Hochburg der Bewegung. Bei den Kleinbauern, Gewerbetreibenden und Posamentern des Oberbaselbiets, die unter der strukturellen Krise ihrer Erwerbszweige litten, fand das Versprechen einer krisenfreien Wirtschaft grossen Rückhalt. 1935 nahm der Freiwirtschaftsbund erstmals an den Landratswahlen teil. Drei Jahre später verbündete er sich mit der Evangelischen Volkspartei zum Bund für wirtschaftlichen Aufbau und schickte 1939 sogar Hans Konrad Sonderegger in den Nationalrat. Nach dem Zweiten Weltkrieg verloren die Freiwirtschafter rasch an Boden.

Zum Thema

Gemüsebauaktion, ca. 1942

Viehmarkt auf dem Zeughausplatz in Liestal, ca. 1940

 
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