Ergänzender Artikel zu:
Agrarrevolution und Selbstversorgung

Güterzerstückelung

Die grösste Umstellung war wie überall der Wechsel von der traditionellen Dreizelgenwirtschaft zu einer individuell betriebenen Fruchtwechselwirtschaft auf den Grundstücken eines Betriebes mit weitgehend freier Wahl von Anbauprodukten und -rhythmus. Die Dreizelgenwirtschaft war eine kollektive Organisation. Sie erschien den Zeitgenossen als starres Korsett, von dem sie sich lösen wollten. Die Aufteilung war während Jahrhunderten gleich geblieben. Die Einschlagsbewegung löste nun diese kollektive Anbauweise mehr und mehr auf. In der Vogelschau auf die ländliche Kulturlandschaft machte das grossflächige Farbmuster einem kleinflächigeren, mehr oder weniger rasch wechselnden Platz. Absprachen zwischen den Bauern waren aber nach wie vor nötig, zum Beispiel beim Pflügen, bei der Aussaat oder bei der Ernte. Auch die enorme Güterzerstückelung zwang sie zur Zusammenarbeit. Die Brache traf man jedoch Mitte des 19. Jahrhunderts im Baselbiet nur noch selten an. Das Vieh stand nun mehrheitlich im Stall und graste allenfalls im Frühjahr und im Herbst für ein paar Wochen auf den dorfnahen Matten. Die Stallfütterung auch während des Sommers war zur Selbstverständlichkeit geworden.

 
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