Ergänzender Artikel zu:
Neue Nahrungsmittel

Die Kartoffelkrankheit

Die 1840er-Jahre waren kalte Jahre: die Winter ziemlich eisig und das Frühjahr jeweils zu kühl. Die Sommer waren reich an Niederschlag, die Herbstmonate ebenfalls zu nass und anhaltend frostig. Das Zusammentreffen dieser misslichen Witterungsverhältnisse mit der vor allem 1845 und 1846 weit verbreiteten Kartoffelkrankheit löste eine Versorgungskrise aus. Die Kartoffelkrankheit wird durch einen Pilz hervorgerufen, der zunächst die Stauden, später aber auch die Knollen zerstört. Zeitgenössische Beschreibungen schilderten die Krankheit so: «Das Angegriffenseyn der Erdfrucht ist hauptsächlich erkennbar an dem Vorhandenseyn von Flecken, welche bald röthlich, bald bläulich, bald heller, bald dünkler sind, und schnell auf der Oberfläche und in die Tiefe sich ausbreiten. Das Fleisch im Innern ist Anfangs stellenweise graulich; später werden diese Stellen weiss und endlich weich, breyig (muessig) und die Kartoffeln erhalten einen übeln Geruch. Schnelles Absterben und Schwarzwerden der Stängel und Blätter (des Krautes ) zeigt öfters das Entstehen der Krankheit in der Kartoffel selbst an.» Die Krankheit war nicht neu, es gab sie schon immer. Im grossen Ausmass der Jahre 1845 und 1846 traf sie die Bevölkerung jedoch unvorbereitet. Besonders verheerend war die Lage für die zahlreichen Angehörigen der ländlichen Unterschicht zum Beispiel im Bezirk Waldenburg, wo die Kartoffel Hauptnahrungsmittel war. Am prekärsten war die Lage zu Beginn des Jahres 1847. Die starke Verbreitung der Kartoffelkrankheit trieb die Preise in die Höhe und heizte die Teuerung an.

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