Rundgang

Kriegserfahrungen

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Zwischen den Kriegen

Der Erste Weltkrieg 1914-1918 hatte eine Welt zum Einsturz gebracht, die noch vom bürgerlichen Fortschritts- und Kulturoptimismus des 19. Jahrhunderts geprägt gewesen war. Gleichzeitig brach er aber über eine Gesellschaft herein, die schon seit der Jahrhundertwende einem rasanten sozialen und ökonomischen Wandel unterworfen war. Im Landesstreik zeigten sich die tiefen gesellschaftlichen Risse, die für die Zwischenkriegszeit von Bedeutung blieben. Der Proporz führte zwar zu einer angemessenen Vertretung der Arbeiterschaft im Parlament, von ihrer gesellschaftlichen Integration war man im Baselbiet wie in der Eidgenossenschaft noch weit entfernt. Karl Weber sprach als bürgerlich geprägter Zeitgenosse davon, dass «mit dem geschlossenen Auftreten der Klassenkampfparteien» der «frühere persönlich-romantische Zug» der Landratsdebatten verloren gegangen sei.⁽¹⁾ Erst gegen Ende der 1930er-Jahre begann sich in der Schweiz ein Konsens – sichtbar etwa am Friedensabkommen in der Metall- und Maschinenindustrie – abzuzeichnen. Aufgrund der Vorahnung des kommenden Krieges wurde bereits 1937 die kriegswirtschaftliche Abteilung im Volkswirtschaftsdepartement als Schattenorganisation geschaffen. Dies war Ausdruck der breiten Erkenntnis, dass sich die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges mit ihrer fehlgeschlagenen Wirtschaftspolitik nicht wiederholen durften.⁽²⁾