Rundgang

Kriegserfahrungen

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Landwirtschaftlicher Anbauplan

Ab 1940 wurde das Hauptgewicht der kriegswirtschaftlichen Massnahmen auf die Ausdehnung der Anbaufläche gelegt. Der so genannte Plan Wahlen war seit 1938 in Vorbereitung, 1940 wurde er der Bevölkerung vorgestellt. Er sah die Erhöhung der schweizerischen Ackerbaufläche von 180 000 auf 350 000 Hektaren, notfalls sogar auf 500 000 Hektaren vor. Im Kanton Basel-Landschaft nahm die Ackerbaufläche zwischen 1940 und 1945 um insgesamt 3000 Hektaren zu, während der Viehbestand 1945 um fast 4500 Einheiten tiefer lag als noch 1936. Für die schweizerische Bevölkerung im Krieg hatte der Plan Wahlen eine starke Integrationsfunktion, und es gelang, in der Öffentlichkeit einen Sinnzusammenhang zwischen Autarkie, Widerstandswillen und Freiheit herzustellen. Hinter diesem Projekt stand auch die Absicht, die Landwirtschaft grundsätzlich zu sanieren und sie in eine volkswirtschaftlich und politisch privilegierte Stellung zu heben. Die Bauern standen nicht geschlossen hinter dem Plan Wahlen: Die Baselbieter erfüllten zwar die Anbaupflicht, allerdings nicht unbedingt mit Freude. Die Nahrungsmittelselbstversorgung erhöhte sich durch die so genannte Anbauschlacht, doch angesichts fehlender Ressourcen an Arbeitskräften, Saatgut, Dünger und Futtermittel blieb die völlige Autarkie eine Illusion. Die effektive Erhöhung des Selbstversorgungsgrades betrug sieben Prozent und stieg von 52 auf 59 Prozent.

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Autorin: Anna C. Fridrich; Redaktion: Daniel Hagmann
www.geschichte.bl.ch, Kategorie: Gesellschaft, Rundgang: Kriegserfahrungen
Dieser Text stammt aus: Nah dran, weit weg. Geschichte des Kantons Basel-Landschaft, Band sechs, Liestal:Verlag des Kantons Basel-Landschaft 2001 (Kapitel Kriegserfahrungen - Auswirkungen der beiden Weltkriege im Alltagsleben, S. 117-139).
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