Ergänzender Artikel zu:
Zwischen den Kriegen

Bunte Mittelgruppe

In der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts wurde die Baselbieter Parteienlandschaft zum farbenfrohen Flickenteppich. Dafür gab es vier Ursachen: Erstens war die Gründung der Demokratischen Fortschrittspartei ein Produkt starken politischen Druckes. Die Furcht vor der so genannten roten Flut erzwang die bürgerliche Einheit. Als dieser Druck nachliess, traten die internen Interessengegensätze wieder stärker hervor. Zweitens war der Anspruch der Freisinnigen, das ganze Volk zu vertreten, nicht zu halten. Mit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung vervielfältigten sich die Lebenslagen, was fortlaufend neue Interessen und soziale Unterschiede hervorrief. Zudem erlaubte es das Proporzverfahren auch kleinen politischen Gruppierungen, sich mit Erfolg an den Landratswahlen zu beteiligen. Drittens unterwarf die distanzierte Haltung vieler Baselbieter den Parteien gegenüber entstandene Zusammenschlüsse einem ständigen Zerfallsprozess. Viele Männer liessen sich nur kurzfristig an Parteien binden. Davon betroffen waren vor allem die bürgerlichen Parteien. Viertens schliesslich blieb die herkömmliche Art, sich mit losen Bewegungen politischen Einfluss zu ergattern, im Kanton Basel-Landschaft noch lange prägend. Politische Konflikte führten oft zu Bewegungen, die von Parteien unabhängig waren. Dies zeigt sich zum Beispiel an der Auseinandersetzung um die Tariferhöhung der Birsigtalbahn 1951 oder später im Widerstand gegen das Atomkraftwerk Kaiseraugst.

Zum Thema

Kriegsgedenken, 1923

Video Clip - Als die Spanische Grippe im Baselbiet wütete

 
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