Ergänzender Artikel zu:
Bruch mit der Tradition

Attraktive städtische Sozialpolitik

Die Idee einer Wiedervereinigung beider Basler Halbkantone genoss auf der linken Seite des politischen Spektrums viel Sympathie. Nach den Grütlianern traten in den 1920er-Jahren auch die Sozialdemokraten, mit denen sich die Grütlianer 1925 zusammenschlossen, sowie die Kommunisten dafür ein. Dahinter stand das Interesse der politischen Linken, auf dem Weg der Wiedervereinigung den Anschluss des Kantons Basel-Landschaft an den sozialpolitischen Musterkanton Basel-Stadt herzustellen. Auf der Landschaft hatte es die Linke schwer, weil ihr im oberen Baselbiet starke bäuerliche und gewerbliche Kräfte gegenüberstanden. Diese bremsten den Ausbau des Kantons zum modernen Sozialstaat. In der Stadt dagegen, wo die sozialen Strukturen und damit die politischen Kräfteverhältnisse anders gelagert waren, hatte es die politische Linke weiter gebracht. Der Arbeiterschutz war gut ausgebaut, und Mitte der 1920er-Jahre verfügte die Stadt bereits über eine teilweise obligatorische Krankenversicherung, eine Arbeitslosenkasse sowie eine kantonale Alters- und Hinterbliebenenversicherung. Das so genannte soziale Basel übte denn auch eine Magnetwirkung über die unmittelbare Region hinaus aus.(1) Mit der Wiedervereinigung hätte sich die Landschaft auf einen Schlag die sozialpolitischen Fortschritte der Stadt beschert, und die politisch getrennten Arbeiterparteien von Stadt und Land hofften, geeint noch stärker zu werden.

(1) Charles Stirnimann: Die ersten Jahre des «Roten Basel» 1935-1938, Basel 1988, S. 21

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