Ergänzender Artikel zu:
Doppelte Konjunktur

Rucksackbauern und Akkordlohn

Der moderne Sektor der Baselbieter Wirtschaft – zum Beispiel die Maschinenindustrie oder die chemische Industrie - war von konjunkturellen Schwankungen überlagert, und zwischen den einzelnen Branchen verschoben sich die Gewichte. Abgesehen von einer kurzen Depression nach dem Ersten Weltkrieg waren die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts günstig. Zahlreiche Unternehmen entstanden in jener Phase und verliehen dem modernen Wirtschaftssektor ein vielfältiges Gepräge. Sie boten den Arbeiterinnen und Arbeitern, die ihr Auskommen bisher als Posamenterinnen, Bauern oder Kleingewerbetreibende im traditionellen Sektor gefunden hatten, neue Verdienstmöglichkeiten. Viele pendelten als so genannte Rucksackbauern zwischen Wohn- und Arbeitsort. Andere zogen um und verstärkten das Bevölkerungswachstum der Gemeinden des Unterbaselbiets. Die Dreissiger Jahre waren für den modernen Sektor der Baselbieter Wirtschaft eine schwierige Zeit. Die Weltwirtschaftskrise schlug mit einiger Verzögerung auch auf den Kanton Basel-Landschaft durch. Arbeitslosigkeit und Verdiensteinbussen beschränkten sich nicht mehr länger auf die Heimposamenterinnen und Heimposamenter, sondern betrafen auch die moderne Industrie. Zudem erhöhten die Unternehmen den Rationalisierungsdruck. Henry Ford, der eine auf hoher industrieller Arbeitsteilung beruhende Massenproduktion propagierte, fand seine Anhänger auch im Baselbiet. Ein beliebtes Rationalisierungsinstrument stellten Akkordlohnsysteme dar.

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