Ergänzender Artikel zu:
Hochkonjunktur

Steigende Ansprüche

Günstig wirkte sich für die Baselbieter Wirtschaft in der Mitte des 20. Jahrhunderts aus, dass sich aus der Auseinandersetzung um die Wiedervereinigung häufig politische Mehrheitsverhältnisse ergaben. Ein grosser Teil der Wiedervereinigungsgegner befürwortete den Aufbau kantonaler Infrastrukturen, weil sie der Forderung nach einem Zusammenschluss beider Basel den Wind aus den Segeln nehmen wollten. Viele ihrer politischen Widersacher hielten zwar am Ziel der Wiedervereinigung fest, stellten sich dem Ausbau der kantonalen Infrastruktur aber nicht entgegen, sondern trugen ihn mit. Das anhaltende Wirtschaftswachstum der Nachkriegszeit beruhte nicht nur auf dem Export. Gestützt wurde es auch durch die grosse Binnennachfrage, welche das Bevölkerungswachstum, der zunehmende Wohlstand breiter Bevölkerungskreise und die neuen Konsumgewohnheiten auslösten. Die gute Wirtschaftslage erhöhte die Nachfrage nach Arbeitskräften. Zuwanderer aus dem oberen Kantonsteil, aus anderen Gegenden der Schweiz und aus dem Ausland deckten sie. Damit wuchs die Zahl der Konsumentinnen und Konsumenten und der Wohnungsbestand sowie die Infrastruktur mussten dem neuen Bedarf angepasst werden. Gleichzeitig stieg das Lohnniveau, und die Selbstversorgung verlor an Bedeutung. Immer mehr Güter des täglichen Bedarfs erwarb man sich über den Markt. Mit dem Lohn stiegen auch die Ansprüche. Einkaufszentren, die nur noch mit dem Privatauto zu erreichen waren, verdrängten die familienwirtschaftlichen Gewerbe- und Detailhandelsbetriebe im Dorf.

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