Zunahme der sozialen Not
Mit dem Übergang von traditionellen zu modernen Wirtschaftsformen, mit dem Niedergang der Seidenbandindustrie und der Krise der Landwirtschaft nahm seit Ende des 19. Jahrhunderts die soziale Not im Kanton Basel-Landschaft zu. Die kantonalen Behörden ergänzten schrittweise die Sozialhilfe der Gemeinden und Vereine. Das erste Fabrikgesetz von 1868 steuerte den schlimmsten Formen der Ausbeutung in den Fabriken. Die Arbeitszeitregelung in den Heimarbeitsbetrieben beugte den Auswüchsen der Selbstausbeutung von Posamenterinnen und Posamentern vor. Die Naturalverpflegungsstationen unterstützten Handwerksgesellen auf der Wanderschaft und ordneten das Bettelwesen. Der Erste Weltkrieg verschärfte die soziale Not und in der Zwischenkriegszeit nahm diese unter Posamenterfamilien und unter ausgesteuerten Arbeitslosen Dimensionen an, denen die Sozialhilfe der privaten Vereine und der Armenkassen der Gemeinden nicht mehr gewachsen waren.