Rundgang

Entstehung des Sozialstaates

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Zunahme der sozialen Not

Mit dem Übergang von traditionellen zu modernen Wirtschaftsformen, mit dem Niedergang der Seidenbandindustrie und der Krise der Landwirtschaft nahm seit Ende des 19. Jahrhunderts die soziale Not im Kanton Basel-Landschaft zu. Die kantonalen Behörden ergänzten schrittweise die Sozialhilfe der Gemeinden und Vereine. Das erste Fabrikgesetz von 1868 steuerte den schlimmsten Formen der Ausbeutung in den Fabriken. Die Arbeitszeitregelung in den Heimarbeitsbetrieben beugte den Auswüchsen der Selbstausbeutung von Posamenterinnen und Posamentern vor. Die Naturalverpflegungsstationen unterstützten Handwerksgesellen auf der Wanderschaft und ordneten das Bettelwesen. Der Erste Weltkrieg verschärfte die soziale Not und in der Zwischenkriegszeit nahm diese unter Posamenterfamilien und unter ausgesteuerten Arbeitslosen Dimensionen an, denen die Sozialhilfe der privaten Vereine und der Armenkassen der Gemeinden nicht mehr gewachsen waren.

Ergänzende Texte zum Thema
Autor: Ruedi Epple; Redaktion: Daniel Hagmann
www.geschichte.bl.ch, Kategorie: Wirtschaft, Rundgang: Entstehung des Sozialstaats
Dieser Text stammt aus: Nah dran, weit weg. Geschichte des Kantons Basel-Landschaft, Band sechs, Liestal: Verlag des Kantons Basel-Landschaft 2001 (Kapitel Vom Nachtwächterstaat zum modernen Sozial- und Interventionsstaat, S. 27-44).
Zum Thema

Steuerwiderstand, 1928

Porträt zwei Arbeitsloser, 1984

 
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