Ergänzender Artikel zu:
Staatliche Streitschlichtung

Ja zum Proporz

Als im basellandschaftlichen Parlament 1919 über die Einführung des Proporz-Wahlverfahrens debattiert wurde, gab es unter den bürgerlichen Parteien Befürworter wie Gegner. Die grosse Mehrheit der rund 250 Mitglieder der Demokratischen Fortschrittspartei folgte aber dem Antrag von Nationalrat Adolf Seiler und votierte mit 179 gegen 2 Stimmen für die Ja-Parole. Der Antrag auf Stimmfreigabe unterlag mit 22 gegen 186 Stimmen. Eine Woche später setzten sich die Befürworter des Proporzes mit einem Ja-Stimmenanteil von rund 88 Prozent auch in der Volksabstimmung durch. Da die Stimmbeteiligung bei schwachen 35 Prozent lag, ist anzunehmen, dass die Proporzgegner der Abstimmung fernblieben. Der eidgenössischen Volksinitiative für die Verhältniswahl des Nationalrates hatten die Baselbieter Stimmberechtigten im Oktober 1918 bereits zugestimmt. 1910 war ein ähnlicher Vorstoss noch an einer deutlich ablehnenden Mehrheit gescheitert. Die ersten Nationalratswahlen nach neuem Verfahren fanden 1919 statt. 1920 bestellte man im Kanton Basel-Landschaft den ersten nach Proporz zusammengesetzten Landrat.

Zum Thema

Arbeitsamt Pratteln, 1989

Porträt zwei Arbeitsloser, 1984

 
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