Urheber: Basler Plakatsammlung, Schule für Gestaltung
Steuerwiderstand, 1928
Das Plakat stammt aus dem Abstimmungskampf über das erste definitive Steuergesetz des Kantons, das 1928 angenommen wurde. Der Kanton Basel-Landschaft hatte es schwer, zu regelmässigen und ausreichenden Staatseinnahmen zu kommen. Steuergesetze hatten in der Volksabstimmung lange Zeit nur eine Chance, wenn sie zeitlich begrenzt oder zweckgebunden waren. Die Einsicht, dass ein armer Staat kein sozialer Staat sein kann, hatte sich damit vergleichsweise erst spät durchgesetzt.
Urheber: Arnold Seiler-Rudin (1892-1978), Liestal
Finanzverwalter, 1929
Gruppenbild der kantonalen Finanzdirektoren in Liestal 1929. Im Hintergrund ist die Wettersäule in der Allee zu sehen.
Kantonale Altersversicherung, 1931
Das Vorhaben, auf kantonaler Ebene eine Altersversicherung einzurichten, scheiterte 1931 im Kanton Basel-Landschaft. Dem Bundesgesetz über die Alters- und Hinterlassenenversicherung stimmten 1947 aber auch die Baselbieter Stimmberechtigten mit überwältigendem Mehr zu.
AHV-Beihilfe, 1977
Den Vorschlag der basellandschaftlichen Progressiven Organisationen, AHV-Bezügern kantonale Beihilfen auszurichten, lehnten die Baselbieter Stimmberechtigten 1977 ab.
Krankenversicherungs-Gesetz, 1994
Dem eidgenössischen Krankenversicherungs-Gesetz, das ein Obligatorium für die medizinische Grundversorgung vorschrieb, stimmten die Baselbieter Stimmberechtigten 1994 knapp zu. Gleichzeitig lehnten sie eine weitergehende Initiative zur Krankenversicherung ab.
Krankenversicherungs-Initiative, 1994
Bis 1994 bestand kein Krankenversicherungsobligatorium. Verschiedene Versuche, dieses auf kantonaler Ebene einzuführen, waren gescheitert. 1994 lehnten die Baselbieter Stimmberechtigten auch die eidgenössische Initiative «für eine gesunde Krankenversicherung», gegen welche dieses Plakat argumentierte, deutlich ab. Dem gleichzeitig vorliegenden Krankenversicherungs-Gesetz stimmten sie hingegen zu.
Kleinkinderschule, 1941
Das Bild zeigt die Kinder und die betreuenden Diakonissen 1941 im Garten der privaten Kleinkinderschule Neufeld in Frenkendorf. Die Schule war 1855 von einem der Inhaber der Florettspinnerei Ringwald gegründet worden. 1952 wurde sie an die Gemeinde abgetreten.
Urheber: Theodor Strübin (1908-1988), Liestal
Kindergarten, 1943
Die Bildüberschrift des Originalfotos lautet: Kindergarten Frl. Gysin, Liestal.
Urheber: Theodor Strübin (1908-1988), Liestal
Kinderheim Abendmatt in Lampenberg
Die Aufnahme ist undatiert.
Urheber: Birlo
Kinderheim Langenbruck
Urheber: Lothar Jeck-Dierks (1898-1983), Basel
Jugendschutz, 1944
Erziehungsanstalt Erlenhof in Reinach 1944.
Urheber: Lothar Jeck-Dierks (1898-1983), Basel
Bau der Rheinhäfen, 1930er-Jahre
Um die Folgen der Weltwirtschaftskrise zu lindern, beschlossen Regierung und Landrat, in Birsfelden und Muttenz Grossprojekte in die Tat umzusetzen. Am 6. Dezember 1936 stimmten die Baselbieter Stimmberechtigten dem Gesetz betreffend die Errichtung von Hafen-, Strassen- und Geleiseanlagen in Birsfelden und in der Au von Muttenz mit überwältigendem Mehr zu. Die Arbeiten dauerten bis 1940.
Urheber: Lothar Jeck-Dierks (1898-1983), Basel
Notstandsarbeiten, um 1935
Der Arbeitslosigkeit begegnete der Kanton in den 1930er-Jahren unter anderem mit Notstandsarbeiten. So wurden zum Beispiel Strassen oder Kanalisationen gebaut. Bei dieser Gelegenheit mussten auch Männer zu Schaufel und Pickel greifen, welche Schwerarbeit nicht gewohnt waren.
Siedlungsplan Hölstein, 1944
Der Plan zeigt einen Überbauungsvorschlag für einen Siedlungs-Wettbewerb in Hölstein, Bereich Hausmatt-Weier-Station-Rübmatt.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Foto Felix Gysin)
Arbeitsamt Pratteln, 1989
Das 1913 geschaffene Kantonale Arbeitsamt entwickelte sich in der Zwischenkriegszeit zum Ausführungsorgan der kantonalen Wirtschafts- und Sozialpolitik. Unter anderem veranlasste es Notstandsarbeiten, vermittelte Stellen, förderte den Hochbau und organisierte die Arbeitslosenversicherung.
Urheber: Lothar Jeck-Dierks (1898-1983), Basel
Maul- und Klauenseuche, um 1940
Grassierten Viehseuchen im Kanton wie zum Beispiel die Maul- und Klauenseuche in den 1940er-Jahren, waren die Eingriffe des Staates ins Wirtschaftsleben massiv und seine Leistungen zu Gunsten der Landwirtschaft besonders hoch. Betroffene Landwirte erhielten Unterstützung. Auf dem Bild übergibt ein Feuerwehrmann einer Bäuerin einen Einkaufskorb. Der Bauernhof stand unter Quarantäne, weil er von der Maul- und Klauenseuche heimgesucht wurde. Um deren Verbreitung zu vermeiden, durfte der Hof ohne aufwendige Desinfektion weder betreten noch verlassen werden.
Urheber: Anne Hoffmann Graphic Design
Sozialausgaben
Die Grafik zeigt die Ausgaben des basellandschaftlichen Staates insgesamt und für Sozialaufgaben. Der Auf- und Ausbau des Sozialstaates führte mit einiger Verzögerung zu einem starken Anstieg der Sozialausgaben des Kantons. Sie stiegen von rund 4 Millionen Franken 1940 auf rund 280 Millionen Franken 1997. Allerdings verläuft die Kurve wesentlich flacher, wenn man die allgemeine Geldentwertung berücksichtigt und die Sozialausgaben auf die Bevölkerungszahl umschlägt.
Quelle: Statistisches Jahrbuch Kanton Basel-Landschaft 1963ff.
Urheber: Anne Hoffmann Graphic Design
Umfrage unter Fabrikarbeiterinnen beider Basel, 1928
Die Grafik zeigt die prozentuale Verteilung der Einschätzungen, welche die Befragerinnen zum Zustand des Haushalts arbeitender Frauen machten.
Quelle: Marietta Linder: Die Fabrikarbeiterin als Hausfrau und Mutter, Basel 1928.
Urheber: Anne Hoffmann Graphic Design
Umfrage unter Fabrikarbeiterinnen beider Basel, 1928
Die Grafik zeigt die prozentuale Verteilung der Antworten, welche die Frauen auf die Frage nach der Haushaltsführung gaben.
Quelle: Marietta Linder: Die Fabrikarbeiterin als Hausfrau und Mutter, Basel 1928.
Urheber: Anne Hoffmann Graphic Design
Umfrage unter Fabrikarbeiterinnen beider Basel, 1928
Die Grafik zeigt die prozentuale Verteilung der Antworten, welche die Frauen auf die Frage nach dem Aufenthaltsort ihrer Kinder gaben.
Quelle: Marietta Linder: Die Fabrikarbeiterin als Hausfrau und Mutter, Basel 1928.
Urheber: Anne Hoffmann Graphic Design
Umfrage unter Fabrikarbeiterinnen beider Basel, 1928
Die Grafik zeigt die prozentuale Verteilung der Antworten, welche die Frauen auf die Frage nach den Gründen ihrer Erwerbstätigkeit gaben.
Quelle: Marietta Linder: Die Fabrikarbeiterin als Hausfrau und Mutter, Basel 1928.
Urheber: Anne Hoffmann Graphic Design
Sozialpolitische Abstimmungen
Die Grafik zeigt die Differenz zwischen Ja- und Nein-Stimmen bei Abstimmungen über sozialpolitische Vorlagen von 1903 bis 1999. Ausschläge in den negativen Bereich bedeuten, dass die Vorlagen abgelehnt wurden. Aus dem Verlauf der Linie, welche die absoluten Werte anzeigt, geht hervor, dass während einer langen Phase der Nachkriegszeit sämtliche sozialpolitischen Vorlagen Zustimmung fanden. Erst in den 1970er-Jahren stiessen sie wieder auf Ablehnung. Der Verlauf des gleitenden Durchschnitts lässt in der ersten Hälfte des Jahrhunderts eine noch schwankende, in der Tendenz aber steigende Zustimmungsbereitschaft der Baselbieter Stimmberechtigten erkennen. In der Nachkriegszeit stabilisierte sich diese auf hohem Niveau, brach in den 1970er- und 1980er-Jahren aber stark ein. Sozialpolitische Vorlagen, die nach 1968 und während des wirtschaftlichen Einbruchs der 1970er-Jahre von linken Parteien initiiert wurden, lehnten die Stimmberechtigten in den meisten Fällen ab. Seit Ende der 1980er-Jahre aber nahm die Zustimmungsbereitschaft wieder zu.
Quelle: Verzeichnis der Abstimmungen im Kanton Basel-Landschaft, zusammengestellt von Ruedi Epple, Liestal 1988.
Urheber: Anne Hoffmann Graphic Design
Sozialpolitische Vorlagen
Der Ausbau des Sozialstaates schlug sich in den Vorlagen nieder, die Regierung und Landrat den Baselbieter Stimmberechtigten unterbreiteten. Während in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erst wenige Abstimmungen über sozialpolitische Vorlagen stattfanden, hatten die Stimmberechtigten in der Nachkriegszeit im Schnitt mindestens über zehn Sozialvorlagen pro Jahrzehnt zu befinden. Die Grafik illustriert die Anzahl der Vorlagen.
Quelle: Verzeichnis der Abstimmungen im Kanton Basel-Landschaft, zusammengestellt von Ruedi Epple, Liestal 1988.