Ergänzender Artikel zu:
Die Dreizelgenwirtschaft

Vorbeugung gegen Missernten

Die Dreizelgenwirtschaft, welche in der Baselbieter Landwirtschaft jahrhundertelang betrieben wurde, half mit, das Risiko eines totalen Ernteausfalls zu minimieren. Auf den Winter- und Sommerzelgen wuchsen verschiedene Getreide, die unterschiedliche Anforderungen an die Witterung stellten. Ausserdem konnte die Winterzelg, wenn sich dort zwischen September und April ein Ernteausfall abzeichnete, im Frühjahr umgepflügt und mit Sommergetreide bepflanzt werden. Eine noch ausgeklügeltere Strategie zur Verhinderung einer völligen Missernte bei klimatischer Ungunst war die Aussaat einer Mischung von Getreiden, die unterschiedliche klimatische Bedingungen verlangten. Die Flexibilität des Systems lässt sich auch daran erkennen, dass es über gewisse Nutzungsreserven verfügte: Vom Dorf aus betrachtet am Rand des Gemeindebannes lagen Allmend und Wald. Die Bewirtschaftung dieser Zonen konnte bei Bedarf intensiviert werden, etwa indem gerodet wurde. Die Wichtigkeit dieser Möglichkeit belegt eine Forderung des Bauernaufstandes von 1525, die die Befreiung solcher Aufbrüche vom Rodungszins beinhaltete. Zur Überbrückung von Krisen stand auch die Brache als Landreserve zur Verfügung.

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