Nutzungskonflikte
Die Menschen lebten seit der Frühzeit nicht nur in Abhängigkeit von ihrer Umwelt, sondern sie wussten sie – zunächst als Jäger und Sammler, später als Ackerbautreibende und als Steinhauer – auch zu nutzen. Die Nutzungsformen veränderten sich mit dem Wandel der Gesellschaft; die Nutzung selbst hatte jedoch noch relativ begrenzte Umweltveränderungen oder -probleme zur Folge. So verlegten die Menschen aus Onoldswil ihre Häuser nach dem Erdrutsch 1295 in den ehemaligen oberen und unteren Siedlungsteil (Ober- und Niederdorf) und passten sich damit den veränderten Umweltbedingungen an. Eine grosse Anpassungsleistung stellt auch das landwirtschaftliche System der Dreizelgenwirtschaft dar, das frühestens ab 1200 im Baselbiet Einzug hielt. Konfliktfrei war die Nutzung der natürlichen Ressourcen jedoch nicht: Die Frohburger etwa waren mit ihrem Interesse am Eisenerz nicht allein, es gelang ihnen aber, Konkurrenten in ihrem Einflussgebiet auszuschalten. Die Untersuchung von Konflikten eignet sich besonders, um den Mensch-Umwelt-Beziehungen auf die Spur zu kommen, weil sich in ihnen unterschiedliche Interessen fassen lassen. So zeigt das Beispiel des Bauernaufstandes von 1525, in dem es um die Rechte an Wald und Wasser ging, was für Vorstellungen mit der Nutzung natürlicher Ressourcen verbunden waren.