Konflikte um das Wasser
Flüsse lieferten Wasser zum Wäschewaschen, zur Bewässerung und für gewerbliche Zwecke, waren Wasserstrassen, Fischgründe und Wasserkraftlieferanten, zuweilen auch Abwasserkanäle. Die Nutzung all dieser Möglichkeiten führte zwischen den Nutzniessern unter Umständen zu langwierigen Konflikten. Bei der Birs mögen sie besonders heftig gewesen sein, weil drei Anrainerstaaten, das Fürstbistum, Solothurn und Basel, Nutzungsrechte geltend machten. 1625 entstand in der Neuen Welt bei Münchenstein, auf Basler Territorium also, ein Wuhr und ein Teich. Der Bischof beschwerte sich darauf über die Schmälerung seiner Fischrechte, weil der Lachs die Verbauungen nicht überwinden und in seine Laichgründe zurückkehren konnte. Der Bau von Kanälen stellte nicht nur für die Fische ein Hindernis dar, sondern auch für die Flösser. 1593 beklagten sich verschiedene Flösser aus dem Laufental darüber, dass bei Dornachbrugg fast das ganze Wasser in den Teich der Arlesheimer Mühle eingeleitet worden sei, wodurch das Flössen gefährlicher geworden sei. Bartle Frey, der Meier von Laufen, führte aus, dass der Platz, der zum Flössen zur Verfügung stehe, sehr eng und steil sei. Einmal sei ihm nachts Holz in den Mühleteich geraten, worauf der Inhaber des Teichs behauptet habe, es gehöre ihm. Hans Hammel von Liesberg verlor auf dieselbe Weise Holz im Wert von 50 Pfund, weil der Landvogt von Dorneck es dem Müller zusprach.(1)
(1) Archives de l’ancien Evêché de Bâle, B 142/1, S. 151-155