Ergänzender Artikel zu:
Nutzungskonflikte

Im Rhythmus der Tages- und Jahreszeiten

Arbeit und Musse hielten sich im Mittelalter an die natürlichen Zyklen der Jahreszeiten sowie von Tag und Nacht. Die Kontraste zwischen der Helligkeit des Tages und der Dunkelheit der Nacht, zwischen der winterlichen Kälte und der sommerlichen Wärme waren deutlicher als heute. Der bäuerliche Festkalender und die kirchlichen Festtage hielten sich an die Jahreszeiten. Die Frühlingsfeste leiteten das bäuerliche Arbeitsjahr ein. Die Erntebräuche im Herbst schlossen es ab. Der Winter war die arbeitsstille Zeit der Bauern. Besonders ausgelassen ging es unmittelbar vor der Fastenzeit, in den Fasnachtstagen, zu und her. Markttage, Kirchweihen, Wallfahrten, Hochzeiten, Taufen, Begräbnisse und Tage, an denen der Obrigkeit der Eid geleistet werden musste, lieferten weitere Anlässe zum geselligen Leben, zum Feiern, Essen und Trinken, zum Tanzen, Singen, Spielen, Würfeln, Kegeln, Schiessen und Trommeln. An grossen Märkten und Kirchweihen traten Spielleute, Tierbändiger und Gaukler auf. Zudem hatten die Leute Gelegenheit, sich an Lotterien, so genannten Glückshäfen, zu beteiligen. Allein an kirchlichen Anlässen zählte man vor der Reformation zusätzlich zu den Sonntagen rund 50 weitere Feiertage, so dass sich übers Jahr nicht wesentlich mehr Arbeitstage ergaben als heute.

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