Anfänge der Umweltpolitik
Pionierhaftes Energiegesetz
Als sich die Kraftwerkgegnerinnen nach der erfolgreichen Besetzung des Baugeländes des geplanten Atomkraftwerks Kaiseraugst von 1975 wieder auf legale Aktionsformen beschränkten und sich die Baselbieter Stimmbürgerschaft in mehreren Abstimmungen gegen Atomkraftwerke aussprach, machte sich die Baselbieter Regierung zur Fürsprecherin der Bewegung. Im Schreiben, mit dem sie 1985 auf den Entscheid des Nationalrates reagierte, am Kaiseraugster Atomkraftwerk festzuhalten, erinnerte sie den Bundesrat an den breiten Widerstand in der Region: «Die Tatsache, dass sich in der Nordwestschweiz eine überwiegende Mehrheit der Bevölkerung durch den Bau und die Projektierung einer grösseren Zahl von Kernkraftwerken in der näheren Umgebung von Basel bedroht fühlt, hat unseres Erachtens bei der Entscheidung des Parlaments nicht die notwendige Berücksichtigung gefunden.»(1) Den späteren Verzicht auf das projektierte Werk nahm der Regierungsrat mit Erleichterung auf. Die hohe Sensibilität der Region für umwelt- und energiepolitische Fragen, die sich im Zuge der Auseinandersetzung um Kaiseraugst einstellte, nutzten die Baselbieter Behörden, um eine schweizerische Pionierleistung zu vollbringen. Als erster Stand gab sich der Kanton Basel-Landschaft ein Energiegesetz, welches das Energiesparen und Alternativenergien förderte.(2)
(1) Ruedi Epple: Basel-Landschaft in historischen Dokumenten, Band 5, Liestal 1998, S. 500
(2) Ruedi Epple: Basel-Landschaft in historischen Dokumenten, Band 5, Liestal 1998, S. 500-502