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Sozialpolitische Vorlage

Das so genannte Vorortsproblem hatte in den 1930er-Jahren Dimensionen angenommen, welche viele Gemeindepolitiker dazu bewogen, auf die Karte Wiedervereinigung zu setzen. Schliesslich gelang es dem 1914 gegründeten Wiedervereinigungsverband 1932, einen Initiativtext zu finden, welcher auch die Unterstützung der Basler Sozialdemokraten fand. Der Text hielt unter anderem fest, dass die Stadt Basel eine eigene Verwaltung erhalten und dass die Autonomie der Gemeinden gewahrt bleiben sollte. Die Sozialgesetzgebung und die Fürsorgeeinrichtungen von Basel-Stadt sollten nach Möglichkeit auf den ganzen Kanton ausgedehnt und die Anstellungsverhältnisse der staatlichen Beamten, Angestellten und Arbeiter des wiedervereinigten Kantons in angemessener Weise den Normen des bisherigen Halbkantons Basel-Stadt angepasst werden. Damit war den Basler Sozialdemokraten wie ihren Baselbieter Genossen Rechnung getragen. Doch ein Teil der bürgerlichen Interessen blieb dabei auf der Strecke. Waren es vorher die Linken, welche sich nicht mit dem Initiativtext anfreunden konnten, so gingen nun eher die bürgerlichen Kreise auf Distanz. Viele Mitglieder des Wiedervereinigungsverbandes, die bürgerlichen Parteien angehörten, hatten sich schon früher aus dem Verband abgesetzt, so zum Beispiel Rudolf Gelpke oder der spätere Baselbieter Regierungsrat Ernst Erny. Andere folgten ihnen jetzt. Mit einem Vorhaben, das derart sozialpolitisch ausgerichtet war, konnten sie sich nicht mehr einverstanden erklären.

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