Ergänzender Artikel zu:
Anläufe zur Wiedervereinigung

Für einen schwachen Staat

Im 19. Jahrhundert genügten in der Sicht vieler einfacher Leute jene bestehenden Institutionen, welche die Gemeinden zur Regelung politischer Fragen und Konflikte bereithielten. Für die wenigen alltäglichen Probleme, welche den dörflichen Horizont überschritten und kantonale oder sogar eidgenössische Instanzen nötig machten, reichte aus dieser Sicht ein schwach ausgebauter Kanton. Die Wünsche einer politischen Elite, die den Kanton stärken, seine Institutionen und seine Macht ausbauen wollte, verfolgte man mit Misstrauen. So tauchte, etwa im so genannten Gemeindejoggeli-Putsch von 1840, immer wieder die Forderung nach einer «sparsamen Regierung» auf. Man war angesichts der eigenen, beschränkten Mittel nicht bereit, mit Abgaben einen teuren kantonalen Staatsapparat zu unterhalten. Zudem verlangte man von den kantonalen Behörden Rechenschaft über die verwendeten Mittel. So meinte Jakob Freivogel, einer der Anführer des so genannten Gemeindejoggeli-Putsches von 1840, zum Beispiel, dass zum Regieren des Kantons der Landratspräsident und vier Schreiber genügen würden, und verlangte unter anderem die Halbierung des Landrats.

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