Ergänzender Artikel zu:
Umstrittene Initiative

Selbständigkeit dank Infrastruktur

Nachdem die Baselbieter Stimmberechtigten am 23. Februar 1936 die Volksinitiative des Wiedervereinigungsverbandes gutgeheissen hatten, gingen die Gegner der Wiedervereinigung über die Bücher. Am Freitag nach der Abstimmungsniederlage fragte sich der Heimatbund für das Selbständige Baselbiet an einer Aussprache, warum so «viele Kantonsbürger der Wiedervereinigung zugestimmt» hätten. Einer der Anwesenden meinte, die hohe Zustimmung des Bezirks Arlesheim bringe zum Ausdruck, dass der Kanton sich vermehrt der Bedürfnisse des unteren Kantonsteils annehmen solle: «Vor allem […] glaube ich, dass in erster Linie dem Kanton vorgeworfen wird, er sei zu wenig initiativ in der Lösung von Problemen, die ihn nicht unmittelbar berühren. Er lässt sich vieles aufdrängen, wartet zu mit eigenem Vorgehen, bis daraus politische Schwierigkeiten entstehen.» Der Redner forderte, dass die «verschiedenen revisionsbedürftigen Gesetze […] mit spezieller Beschleunigung zu bearbeiten» wären. Unter anderem führte er das «Baugesetz, mit spez. Berücksichtigung der Bedürfnisse der stadtnahen Gemeinden» und «das Schulgesetz mit besonderm Ausbau unserer Mittelschulen» an. Die Reformen dürften allerdings nicht in Form von «Flickgesetzen» verwirklicht werden, meinte er. Die politisch Verantwortlichen sollten sich einen Ruck geben und entscheidende Schritte zur Erneuerung des Kantons Basel-Landschaft und zum Ausbau seiner Infrastruktur tun. Alles andere «würde der Selbständigkeit sicherlich schaden».(1)

(1) Zusammenfassung der Ausführungen vom 28. Februar 1936, Staatsarchiv Baselland, PA 29, 01.01

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