Dauerbrenner Wiedervereinigung
Die Wiedervereinigungsfrage beschäftigte Politiker, interessierte Zeitgenossinnen und Karikaturisten seit der Trennung der beiden Basel 1832/1833 immer wieder. Das Motiv des zerstrittenen oder versöhnten Ehepaares tauchte auch in den 1960er-Jahren des 20. Jahrhunderts wieder auf.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Reproduktion)
Rudolf Gelpke-Straumann
Der Ingenieur (1873-1940) gehörte zu den Vorkämpfern für die Schiffbarmachung des Rheins und war Mitbegründer des Basler Wiedervereinigungsverbandes. Das Porträt stammt aus einer Jubiläumsbroschüre (25 Jahre Rheinhäfen).
Ernst Erny-Christen
Der Jurist (1884-1956) war FDP-Regierungsrat und Befürworter eines selbständigen Baselbiets.
Urheber: Theodor Strübin (1908-1988), Liestal
Ernst Boerlin-Widmer/Hägler
Land- und Regierungsrat Ernst Boerlin (1905-1975) war Gründer und Präsident der Bewegung für ein selbständiges Baselbiet.
Urheber: Ph. Labhardt
Aufruf zur Wiedervereinigung, 1913
Das Gedicht befindet sich auf einer Postkarte.
Urheber: Otto Plattner (1886-1951)
Kantonalschützenfest beider Basel, 1914
Zu sehen ist im Hintergrund die Sissacher Flue. Das Festspiel am Schützentreffen stand ganz im Dienste der von den Schützenverbänden geförderten Idee einer Wiedervereinigung beider Basel.
Kantonal-Schützenfest, 1914
Ungeliebte Hochspannungsleitung, 1920er-Jahre
Auf dem Bild lassen sich Vertreter der Behörden vor Ort zeigen, wo die Masten der in den 1920er-Jahren geplanten Hochspannungsleitung von Beznau ins Elsass stehen sollen.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Foto Felix Gysin)
Stumme Zeugen
Die Hochspannungsleitungen, die in der Zwischenkriegszeit hart umstritten waren, stehen noch heute als stumme Zeugen in der Landschaft. Sie wurden nach dem Zweiten Weltkrieg mehrfach um- und ausgebaut und für höhere Spannungen ausgerüstet. Im Widerstand gegen die Höchstspannungsleitung, welche vom Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass nach der Umsetzstation bei Bottmingen führen sollte, fand die Auseinandersetzung der Zwischenkriegszeit unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen eine Fortsetzung. In der Argumentation der 1990er-Jahre standen umweltpolitische Fragen im Zentrum.
Urheber: Albert Adolf Zehntner (1895-1975)
Aufruf gegen die Wiedervereinigung
Die Postkarte ist undatiert, bezieht sich vom Stil her aber wahrscheinlich auf die Wiedervereinigungsdebatte der 1930er-Jahre.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Reproduktion)
Freiheitsbaum auf der Hülftenschanze, 1936
1936 stimmten die Halbkantone Basel- Stadt und Basel-Landschaft erstmals über die Wiedervereinigungsfrage ab. In beiden Basel fanden die Initiativen, die das Wiedervereinigungsverfahren regeln und einleiten wollten, mehrheitlich Zustimmung. Gegner und Befürworter standen sich im Baselbiet unversöhnlich gegenüber. Als Reaktion auf den Ausgang der Abstimmung errichteten Frenkendörfer Wiedervereinigungsgegner auf der Hülftenschanze, wo 1833 das entscheidende Gefecht zwischen städtischen und basellandschaftlichen Truppen stattgefunden hatte, einen Freiheitsbaum. Die Befürworter der Wiedervereinigung wurden von der ‹Schweizer Illustrierten Zeitung› mit dem Handschlag zwischen dem Städter und dem Landschäftler auf dem kleineren Bild oben rechts symbolisiert.
Urheber: Lothar Jeck-Dierks (1898-1983), Basel
Abstimmungskampf um die Wiedervereinigung, 1936
Urheber: Arnold Seiler-Rudin (1892-1978), Liestal
Denkmal einer Niederlage, 1936
Das Denkmal für den Bauernkrieg von 1653 in Liestal wurde nach dem Ja zur Wiedervereinigung 1936 mit einem Trauerflor behängt. Das 1904 errichtete Denkmal stand am Rand des Parks im ehemaligen Friedhof.
Urheber: Arnold Seiler-Rudin (1892-1978), Liestal
Feier der Unabhängigkeit, 1948
Der Freiheitsbaum vor dem Regierungsgebäude in Liestal wurde 1948 errichtet. Am 10. März dieses Jahres hatte der Nationalrat die Gewährleistung der 1936 beschlossenen Wiedervereinigung verweigert. Die Aufnahme stammt vom 15. März 1948.
Freiheitsbaum, 1948
Der triumphierende Freiheitsbaum vor dem Gemeindehaus in Sissach wurde errichtet, als die Bundesversammlung 1948 die Gewährleistung der 1936 angenommenen Wiedervereinigung verweigerte.
Urheber: Lothar Jeck-Dierks (1898-1983), Basel
Frauen springen ein, 1940
Die kriegsbedingte Abwesenheit der Männer führte dazu, dass Frauen in Berufen arbeiteten, die bis anhin den Männern vorbehalten gewesen waren. Der Basler Fotograf Lothar Jeck fotografierte diese Schreinerin um 1940.
Urheber: Universitätsbibliothek Basel (Reproduktion)
Ablehnung des Frauenstimmrechts, 1946
Lediglich 3784 Ja-Stimmen erhielt 1946 die Vorlage für ein kantonales Frauenstimmrecht. Dagegen stimmten 10 480 Männer. Das Inserat stammt aus der Basellandschaftlichen Zeitung vom 5. Juli 1946.
Urheber: Universitätsbibliothek Basel (Reproduktion)
Frauenstimmrecht, 1946
Inserate in der Basellandschaftlichen Zeitung vom 5. Juli 1946. Die kantonale Vorlage wurde mit überwältigender Mehrheit abgelehnt.
Abstimmungsplakat, 1959
Nur 8896 Baselbieter Männer stimmten 1959 der eidgenössischen Vorlage für das Frauenstimmrecht zu. 14 969 waren dagegen.
Die erste Schreinerin, 1960er-Jahre
In den 1980er- und 1990er-Jahren stieg die Zahl der Frauen, die sich bei der Berufswahl nicht für einen traditionellen Frauen-, sondern für einen Männerberuf entschieden. Das Foto zeigt Christa Holinger aus Füllinsdorf, die erste Frau, die sich im Kanton Basel-Landschaft zur Schreinerin ausbildete. Sie schloss ihre Lehre 1962 ab.
Abstimmungsplakat, 1966
In kantonalen Angelegenheiten erhielten die Baselbieter Frauen das Stimmrecht 1966.
Urheber: Monique Jacot, Epesses
Frauenstreiktag, 1993
Unter dem Motto «Wenn Frau will, steht alles still» riefen 1991 Frauenorganisationen und Gewerkschaften der Schweiz den 14. Juni zum ersten nationalen Frauenstreiktag aus. 1993 stellten die Baselbieter Frauen die kurz zuvor erfolgte Nicht-Wahl von Christiane Brunner in den Bundesrat ins Zentrum ihrer Demonstration. Das Bild zeigt Christiane Brunner anlässlich ihres Besuches in der Liestaler Allee.
Urheber: Staatsarchiv Baselland (Foto Felix Gysin)
Blick in ein Stimmlokal, 1999
Urheber: Anne Hoffmann Graphic Design
Parlamentarierinnen
Die Grafik zeigt den Anteil von Frauen im basellandschaftlichen Parlament zwischen 1971 und 1999, insgesamt (dunkle Fläche) und pro Partei. Quelle: Bundesamt für Statistik: Der lange Weg ins Parlament, Neuchatel 1995ff.
Christlich-demokratische Volkspartei
1994 erhielt der Kanton Basel-Landschaft mit der christlich-demokratischen Parteivertreterin Elsbeth Schneider-Kenel die erste Regierungsrätin.