Kleine und grosse Bezirke
Die einzelnen Regionen des Kantons sind im Verlaufe der Zeit sehr unterschiedlich gewachsen. Anfänglich verteilte sich die Bevölkerung ziemlich ausgewogen auf die vier Bezirke. Im Jahre 1837 war Sissach der grösste Bezirk mit 30 Prozent der Kantonsbevölkerung. In den fast genau gleich grossen Bezirken Arlesheim und Liestal lebten je 25 Prozent und im kleinsten Bezirk Waldenburg immerhin noch 20 Prozent. Es war dann der Bezirk Arlesheim, welcher ein weit überdurchschnittliches Wachstum entwickelte. Der Bezirk Liestal konnte seinen Anteil einigermassen halten. Den Höhepunkt dieser Verschiebung zeigt die Volkszählung von 1980. Die Bezirke Waldenburg und Sissach wiesen noch ganze sechs und zwölf Prozent der Kantonsbevölkerung auf. Arlesheim hatte jetzt einen Anteil von 61 Prozent erreicht. Im Bezirk Sissach hatte sich die Bevölkerung gut verdoppelt und im Bezirk Waldenburg bloss um den Faktor 1,7 zugenommen. Begründet war die Gewichtsverschiebung vor allem durch die Wachstumsdynamik des stadtnahen und am meisten industrialisierten Bezirkes Arlesheim, mit Zuwachsraten meist um das Doppelte des kantonalen Durchschnitts. Markante Sprünge in diese Richtung sind in den 1870er-und in den 1920er-Jahren festzustellen. Beispiellos sind jedoch die 1950er- und 1960er-Jahre mit jährlichen Zuwachsraten von durchschnittlich über vier Prozent. Schon bald nach 1950 überschritt die Einwohnerzahl dieses Bezirks die Hälfte des ganzen Kantons. Der Wachstumsboom jener Zeit hat in erster Linie hier stattgefunden.