Ergänzender Artikel zu:
Die ausländische Bevölkerung

Weltweite Zuwanderung

Ein Vergleich der ausländischen Bevölkerung von 1910 und jener von 1990 zeigt einige Unterschiede. So beschränkte sich die Herkunft der zugewanderten Personen im Jahre 1910 fast ausschliesslich auf die Nachbarstaaten. Und zwar stellten den Löwenanteil das Deutsche Reich mit fast zwei Dritteln aller Ausländerinnen und Ausländer im Kanton sowie Italien mit mehr als einem Viertel. Die Volkszählung von 1990 weist eine viel breitere Verteilung der Herkunftsländer aus. Mit 38 Prozent war Italien nun am stärksten vertreten. Neu dazugekommen waren Länder des weiter entfernten südlichen Europa: Spanien und Portugal, das damalige Jugoslawien, die Türkei. Die Angehörigen dieser Staaten machen jeweils etwa zehn Prozent aus, etwa die gleiche Grössenordnung wie jene aus Deutschland. Während des Wachstumsbooms der Nachkriegszeit waren vor allem Menschen aus Italien zugezogen. Insgesamt 21 100 Italienerinnen und Italiener lebten 1970 im Kanton, also gegen 9000 mehr als im Jahre 1990. Mit 55 Prozent stellten sie über die Hälfte der ausländischen Wohnbevölkerung. Viele mussten während der Rezession der Siebziger Jahre in ihre Heimat zurückkehren. Die Länder der Iberischen Halbinsel blieben seit 1970 etwa gleich stark vertreten. Hingegen war die Zuwanderung aus dem ehemaligen Jugoslawien und aus der Türkei erst seit den 1980er-Jahren in grösserem Ausmasse erfolgt. Auf der Suche nach Asyl hielten sich 1990 etwa 2600 Personen oder rund 7 Prozent aller Ausländerinnen und Ausländer im Kanton auf.

Zum Thema

Ausländerinnen und Ausländer

Porträt Saisonnier Angelo Conantonio, 1976

 
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