Lesetipps zum Wandel ländlicher Kulturformen
Detailreich gibt das Werk von Eduard Strübin (Jahresbrauch im Zeitenlauf. Kulturbilder aus der Landschaft Basel, Liestal 1991) Auskunft über einzelne Brauchformen. Vom selben Autor stammen zwei umfassende Nachschlagewerke (Baselbieter Volksleben. Sitte und Brauch im Kulturwandel der Gegenwart, Basel 1952; Kinderleben im alten Baselbiet, Liestal 1998). Auch finden sich in den Baselbieter Heimatblättern und im Baselbieter Heimatbuch immer wieder Beiträge einzelner Autoren zu volkskundlichen Aspekten. Meist für das 20. Jahrhundert und überdies vergleichsweise mager dokumentiert sind alltägliche Arbeitserfahrungen und Verhaltensweisen der Fabrikarbeiter und -arbeiterinnen. Zum Beispiel schildert Therese Schaltenbrand das Leben in der Arbeitersiedlung Schönthal («Mir si ebe i d‘Fabrik». Leben in der Arbeitersiedlung ‹Schönthal›, Lizentiatsarbeit Universität Basel 1989), und Sabine Kubli/Martin Meier (Rund um die Uhr. Arbeitsplätze in der Baselbieter Industrie bis 1945, Arbeit und Freizeit der Uhrenarbeiterinnen im Waldenburgertal, Liestal 1990) informieren über Uhrenarbeiter und -arbeiterinnen im Waldenburgertal. Bäuerinnen, Posamenter und Fabrikarbeiterinnen hinterliessen selten Schriftliches und noch seltener Autobiographisches. Die Erfahrung gesellschaftlichen und kulturellen Wandels beschrieben nur Vertreter des Bürgertums. Beispielhaft hier die von Matthias Manz/Regula Nebiker edierte Autobiographie Friedrich Aenishänslins (Mein Leben. Erinnerungen von Friedrich Aenishänslin (1815-1890), in: Baselbieter Heimatbuch 17, 1989, S. 101-133).
Die Kantonsbibliothek Baselland führt in ihrem Katalog (www.kbbl.ch) weitere Werke und Artikel auf. Weiterführende Literatur bietet auch die ‹Basler Bibliographie› mit den seit 1919 erschienenen Beiträgen zur Regionalgeschichte. Beiträge mit Erscheinungsdatum nach 1991 sind online recherchierbar unter www.ub.unibas.ch/spez/baselbib.htm.