Ergänzender Artikel zu:
Formen von Gewalt

Ästhetische Argumente

Bei der Ablehnung der geplanten Sesselbahn Ettingen-Blauen 1956 waren sich Behörden und Natur- und Heimatschutzorganisationen in wesentlichen Punkten einig. Kurz und illustrativ nahm die Solothurnische Natur- und Heimatschutzkommission Stellung: «Der Bau der Sesselbahn in die unberührte Landschaft des Blauen mit den prächtigen Kirschgärten und dem nahegelegenen Wallfahrtsort Mariastein würde ohne Zweifel die Einheit zerstören. Die Bahn führt ausserdem nicht zu einem bekannten Aussichtsort. Zu diesem Zweck muss erst noch ein Aussichtsturm erstellt werden. Die Bergmatte wird heute als Spielwiese benützt, welche über die relativ geringe Höhendifferenz und Distanz mit Leichtigkeit zu Fuss erreicht werden kann. Die beiden Bürgergemeinden […] sind am Ausbau der Waldwege, sodass in absehbarer Zeit die Bergmatten auch per Auto erreicht werden können. Nicht allein die Waldschneise würde das Landschaftsbild verändern, auch das ganze Drum und Dran mit Konservenbüchsen etc. würde sich nachteilig auswirken.» Die Baselbieter Stellungnahmen erwähnten die zunehmende Verunstaltung der Landschaft durch technische Anlagen wie Starkstromleitungen und -masten. Die Argumente der Bürgergemeinde Hofstetten waren ökonomisch geprägt, aber auch ästhetisch: Verlust von Waldboden, Entwertung der Waldbestände entlang der Schneise und Erschwerung der Bewirtschaftung. Im ganzen Projekt sei eine «materielle Schädigung der Bürgergemeinde zu sehen, geschweige noch von der Verunstaltung unseres schönen Blauengebietes».(1)

(1) Staatsarchiv Baselland, NA, Bau-Akten Nr. 422, 1956

Zum Thema

Hausmetzgete in Lupsingen, 1950

Metzgete in Rünenberg, ca. 1972

 
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