Ergänzender Artikel zu:
Mode auf dem Lande

Anpassungsprozesse

Die industrielle Entwicklung bedeutete für die Baselbieter Landwirtschaft Zwang und Chance zugleich. Der Zwang bestand darin, unrentable Produktionszweige wie den Getreideanbau aufzugeben. Die Chance war, sich vermehrt auf die rentableren Produktionszweige wie die Vieh- und Milchwirtschaft zu konzentrieren und den wachsenden regionalen Markt zu beliefern. In sämtlichen Betriebszweigen, selbst in der mit der landwirtschaftlichen Produktion kombinierten Posamenterei zeigten sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Auswirkungen dieser Anpassungsprozesse. Die Industrialisierung brachte der Landwirtschaft aber nicht nur auf dem Markt landwirtschaftlicher Produkte Konkurrenz, sondern auch auf dem Arbeits- und Kapitalmarkt. Taglöhner und Taglöhnerinnen, die den grösseren Bauernbetrieben bisher als Arbeitskräfte zur Verfügung gestanden hatten, konnten ihr Auskommen nun auch in den Fabriken finden. Wer auf landwirtschaftliche Hilfskräfte angewiesen war, musste dem höheren Lohnniveau der Industrie folgen oder die landwirtschaftliche Produktion rationalisieren. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hielt denn auch sehr langsam die Mechanisierung Einzug in die Baselbieter Landwirtschaft. Vereinzelt wurden Sämaschinen, verbesserte Pflüge und Eggen eingesetzt.

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