Rundgang

Umgang mit Armut

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Rettungsanstalt

1853 war das Gründungsjahr der Rettungsanstalt in Augst. Armeninspektor Martin Birmann war es rasch leid, Versorgungsplätze in Familien zu suchen und mit den Gemeindebehörden über Zuständigkeiten zu streiten. Zudem war das Konzept der Anstalten ein zeitgemässes Vorhaben. Philipp Emanuel von Fellenberg und Johann Heinrich Pestalozzi hatten es vorgemacht. Birmann machte es nach. Im ersten Jahr ihres Bestehens nahm die Augster Anstalt 13 Knaben auf.(1) Auch das Programm der Anstalt stand ganz unter dem Zeichen des Fellenbergschen Vorbildes. Die Zöglinge hatten hauptsächlich manuelle, vorwiegend landwirtschaftliche Arbeit und Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Posamenten zu verrichten. Wenn es nicht anders ging, an langen Regentagen und im Winter, erhielten sie etwas Volksschulunterricht. Birmanns Ausspruch: «Eine solche Anstalt muss Familie, Schule und sozusagen auch Kirche zugleich sein» widerspiegelt, wie sehr Birmann dem Idealbild einer Grossfamilie nacheiferte. Aus diesem Grund wurden auch vergleichsweise nur wenige Jungen in der Rettungsanstalt Augst platziert.

(1) Fritz Grieder: Martin Birmann 1828-1890, Liestal 1991, S. 84

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Ergänzende Texte zum Thema
Autor: Martin Leuenberger; Redaktion: Daniel Hagmann
www.geschichte.bl.ch, Kategorie: Gesellschaft, Rundgang: Armut
Dieser Text stammt aus: Nah dran, weit weg. Geschichte des Kantons Basel-Landschaft, Band fünf, Liestal: Verlag des Kantons Basel-Landschaft 2001 (Kapitel Armut, S. 117-130).
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