Rundgang

Umgang mit Armut

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Lesetipps zur Armut

Literatur über die Armut ist sowohl in belletristischer als auch sozialwissenschaftlicher Hinsicht reichlich vorhanden. Für das Baselbiet an erster Stelle müssen die Monographien von Christa Gysin-Scholer über die Armut (Krank, allein, entblösst. «Drückendste Armut» und «äusserste Not» im Baselbiet des 19. Jahrhunderts, Liestal 1997) und die Biographie über Martin Birmann von Fritz Grieder (Martin Birmann 1828-1890. Basellandschaftlicher Philanthrop, Sozialhelfer, Politiker, Liestal 1991) stehen. Weitere Angaben finden sich in den Bibliographien dieser beiden Werke reichlich. Über Verding-, Heim- und Pflegekinder in der deutschsprachigen Schweiz informiert das reich bebilderte Buch von Jürg Schoch, Heinrich Tuggener und Daniel Wehrli (Aufwachsen ohne Eltern. Zur ausserfamiliären Erziehung in der deutschsprachigen Schweiz, Zürich 1989) ausführlich. In einer 2008 erschienenen Studie (Marco Leuenberger / Loretta Seglias (Hg.): Versorgt und vergessen, Zürich 2008) sind die Lebenserinnerungen ehemaliger Verdingkinder nachlesbar. Ebenfalls aus dem Jahr 1989 stammt eine Aufsatzsammlung (Anne-Lise Head/Brigitte Schnegg (Hg.): Armut in der Schweiz (17.-20. Jhd.), Zürich 1989), welche einen wissenschaftlichen Überblick und punktuelle Einblicke ins Thema liefert. Annamarie Ryters Buch («Als Weibsbild bevogtet». Zum Alltag von Frauen im 19. Jahrhundert, Liestal 1994) gibt über die geschlechterspezifischen Ausformungen und Bedingungen von Armut im Baselbiet sehr genau Auskunft. Für Schweizer Verhältnisse sind nicht nur die Werke Jeremias Gotthelfs eine Fundgrube, sondern auch jene des so genannten Philosophen von Bümpliz, Carl Albert Loosli (Ihr braven Leute nennt euch Demokraten. Schriften zur Politik, Geschichte, Kunst und Kultur, Frauenfeld 1980), der sich zeit seines Lebens unentwegt gegen die Entmündigung und die moralischen Verbrechen an den Bedürftigen und Mittellosen einsetzte.