Rundgang

Risikogesellschaft

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Widerstand gegen das AKW Kaiseraugst: Die erste Besetzung

Auf schwarzem Hintergrund greift eine Röntgenhand von oben nach den grauen Umrissen der Basler Skyline. Die Stadt steht in Flammen. Dieses Bild zeigte 1974 ein Plakat, das zur Teilnahme an einer Grossveranstaltung gegen Atomkraftwerke auffoderte. Diese fand am 29. September 1974 auf dem künftigen Baugelände bei Kaiseraugst statt. Organisatoren des Anlasses waren das Nordwestschweizerische Aktionskomitee gegen Atomkraftwerke und die Gewaltfreie Aktion Kaiseraugst. Das regionale Komitee war seit 1969 am Werk und hatte zusammen mit der lokalen Bürgerinitiative Kaiseraugster für gesundes Wohnen durch Beschwerden und Einsprachen den ganzen Instanzenweg von der Gemeindeversammlung über den Regierungsrat des Kantons Aargau bis vor Bundesgericht mitgemacht. Die Gewaltfreie Aktion bestand seit 1973. Leute aus dem Umkreis der Baselbieter Jungsozialisten hatten sie nach dem Bundesgerichtsentscheid vom 13. August 1973 in Liestal gegründet. Sie versammelte Frauen und Männer, welche die Auseinandersetzung mit gewaltlosen Handlungsformen fortsetzen wollten. Im Winter 1973 besetzte die Gruppe das künftige Baugelände in einer symbolischen Aktion.(1)

(1) Michael Schroeren: z.B. Kaiseraugst. Der gewaltfreie Widerstand gegen das Atomkraftwerk: Vom legalen Protest zum zivilen Ungehorsam, Zürich 1977

Autor: Ruedi Epple; Redaktion: Daniel Hagmann
www.geschichte.bl.ch, Kategorie: Gesellschaft, Rundgang: Risikogesellschaft
Dieser Text stammt aus: Nah dran, weit weg. Geschichte des Kantons Basel-Landschaft, Band sechs, Liestal:Verlag des Kantons Basel-Landschaft 2001 (Kapitel Risiko - Kehrseite des Wohlstands, S. 207-226).
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